Von Ulrich Wolf
Drebach/Bonn. Das baden-württembergische Familienunternehmen Stihl will die Kontrolle über den erzgebirgischen Gartentechnikhersteller Mogatec übernehmen. Das geht aus der aktuellen Liste zur Fusionskontrolle beim Bundeskartellamt in Bonn hervor.
Mogatec steht für Moderne Gartentechnik GmbH. Die Firma mit Sitz in Drebach im Erzgebirgskreis hat rund 350 Beschäftigte. Erst vor zwei Monaten hatte der Ehrenvorsitzende der Stihl-Gruppe, der 90-jährige Hans-Peter Stihl, das erzgebirgische Unternehmen besucht. Man blicke “voller Dankbarkeit zurück auf die seit vielen Jahren andauernde Zusammenarbeit mit Stihl”, heißt es in einer Mitteilung. Der persönliche Besuch “in unserem Unternehmen unterstreicht das gegenseitige Vertrauen und die Wertschätzung für alles bisher Erreichte”. Stihl und Mogatec würden auch in Zukunft “gemeinsam unternehmerische Wege beschreiten und die Zusammenarbeit intensivieren”.
Derzeit gehört Mogatec der hessischen Gerätetechnikfirma Ikra. An dieses Unternehmen hatte Mogatec schon zu DDR-Zeiten, damals noch als VEB Mechanik, die erste 360-Watt-Heckenschere exportiert. Die Ikra hatte Mogatec nach der Wende von der Treuhand gekauft. Mogatec produziert inzwischen an drei Standorten: in Ehrenfriedersdorf, in Hilmersdorf und in Drebach. Dem zuletzt veröffentlichten Abschluss zufolge machten die Erzgebirgler im Jahr 2021 rund 100 Millionen Euro Umsatz und einen Nettogewinn von gut fünf Millionen Euro.
Bereits Anfang Dezember vorigen Jahres hatte Stihl bekannt gegeben, auch den US-amerikanischen Schalldämpferhersteller Cosmos übernehmen zu wollen. Ende November machte der Konzern publik, ein neues Werk in Ludwigsburg zu errichten. Zudem eröffnete er ebenfalls im November ein neues Zentrallager. Die Stihl-Gruppe machte 2021 nach eigenen Angaben einen Umsatz von 5,06 Milliarden Euro und produziert unter anderem die meistverkaufte Motorsägenmarke weltweit.