Suche
Suche

Accumotive hat  1.000er-Grenze überschritten

Das Arbeitsplätze-Ziel von 2018 hat die Kamenzer Daimler-Tochter erreicht. Jetzt wartet alles auf den Serienstart.

Lesedauer: 2 Minuten

Der Diesel ist tot und auch der Benziner röchelt schon. Es lebe die E-Mobilität! – so könnte die allgemeine Bilanz der deutschen Automobilbranche des zu Ende gehenden Jahres kurz umrissen werden. 

Insider wissen, dass das ziemlicher Unfug wäre. Zwar hat eine aktuelle Umfrage im Auftrag von Infineon ergeben, dass 74 Prozent der Befragten mit einem monatlichen Netto-Haushaltseinkommen von 4.000 Euro und mehr ein Auto mit Elektroantrieb kaufen würden, aber fast genau so viele nicht bereit wären, eine längere Ladezeit als 30 Minuten zu akzeptieren. Nach wie vor sind die Infrastruktur und die bezahlbare Batterieleistung die größten Hemmnisse für die E-Mobilität hierzulande.

Insofern ist das, was sich auch 2018 im Kamenzer Industriegebiet Bernbruch-Nord getan hat, so oder so von größtem Interesse. Nicht nur für die Wachstumsregion um Kamenz, sondern generell. 

Der Daimler-Konzern hat bekanntlich 500 Millionen Euro in die Hand genommen, um das Werk II seiner Tochter Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG zu errichten. Mittlerweile steckt der Bau in den letzten Zügen. In den Hallen werden derzeit die Anlagen aufgebaut, und auf einigen läuft bereits seit einiger Zeit der Probebetrieb. 

Das lange Verwaltungsgebäude ist noch im Bau, auch die Kantine entsteht gerade. Und an den Außenanlagen wird man noch länger zu tun haben. Es wird ein Wertstoffzentrum entstehen – und auch eine Anlage zur Energieversorgung. Daimler-Pressesprecher Matthias Krust am Donnerstag auf SZ-Nachfrage: „Für uns hat jetzt aber der Serienanlauf höchste Priorität. Er findet im Frühjahr statt. Einen konkreten Termin kann ich noch nicht nennen.“

Zweitgrößter Industriebetrieb im Landkreis

Die Zeit drängt. Schließlich ist für kommendes Jahr auch die offizielle Markteinführung des EQC geplant, eines familientauglichen SUV für gehobene Ansprüche. Und die leistungsstarken Batterien für dieses rein elektrische Modell werden dann komplett in Kamenz gefertigt. „Die Accumotive wird aber auch 48-Volt-Batterien herstellen, die vor allem in Plug-In-HybridFahrzeugen zum Einsatz kommen.“ Das Engagement von Daimler ziele in Kamenz also durchaus auf eine große Bandbreite ab, so der Pressesprecher.

Ein Vorhaben dieses Jahres des Personalbereiches wurde jedenfalls erreicht. „Wir wollten auf 1.000 Arbeitsplätze aufstocken, und da sind wir auch angekommen.“ Damit ist die Accumotive nach Müllermilch in Leppersdorf bereits der zweitgrößte Industriebetrieb des Landkreises Bautzen. Und Erweiterungsflächen gäbe es in der Nachbarschaft ja auch noch.

 

 

Von Frank Oehl  

Foto: © Matthias Schumann

 

Das könnte Sie auch interessieren: