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Bald besser mit der Bahn nach Berlin

Gute Nachricht für alle Zugfahrer: Der Takt ändert sich, neue Züge wird es auch geben. Und neue Ziele für Urlauber ebenso.

Lesedauer: 2 Minuten

Von Michael Rothe 

Es gibt auch noch gute Nachrichten von der wegen Ausfällen, Verspätungen und mangelndem Service oft gescholtenen Deutschen Bahn – auch wenn sie diese nicht selbst verbreitet. Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bestätigte SZ-Informationen, wonach es per Fahrplanwechsel im Dezember und im kommenden Jahr speziell bei der Nord-Süd-Anbindung Dresdens mehrere Verbesserungen geben soll. Dabei werden auch gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Neue IC-Verbindung an die Ostsee

Nach mehr als vier Jahren Planung startet im Dezember eine neue zweistündliche Intercity-Verbindung (IC) von Dresden nach Rostock, die ab Mai kommenden Jahres für Ostsee-Urlauber bis Warnemünde verlängert wird. Zunächst seien in jeder Richtung acht Zugpaare angedacht, heißt es. Auf der Achse kommen dann silbergraue IC-2-Züge zum Einsatz, wie sie seit Ende 2016 regulär zwischen Dresden und Köln unterwegs sind – und von Leipzig nach Norddeich an der Nordsee, der ersten IC-2-Strecke bundesweit. Im Rahmen einer Kundenoffensive will die Bahn bis 2030 im Fernverkehr 120 solcher Doppeldecker auf die Schiene bringen. Sie schaffen bis zu 160 Kilometer pro Stunde, stehen aber auch in der Kritik. So fehlt ein Bordbistro, und speziell im Oberdeck ist wenig Platz für Gepäck. Immerhin soll es noch 2019 WLAN geben.

Im Stundentakt nach Berlin

Da die neue IC-Linie jeweils in der Zwischenlage zur derzeitigen Eurocity-Verbindung (EC) Prag–Dresden–Berlin–Hamburg angeboten wird, ergibt sich in der Folge ein Stundentakt zwischen der sächsischen und der Bundeshauptstadt. Neben Dresden- Hauptbahnhof und Dresden-Neustadt soll es auf der Linie außerdem Stopps in Elsterwerda und Doberlug-Kirchhain geben.

Wieder ohne Umstieg nach Wien

Mit dem Fahrplanwechsel im kommenden Dezember soll es nach SZ-Informationen auch wieder eine Direktverbindung zwischen Berlin und Wien geben: morgens hin und abends zurück – jeweils mit Halt in Dresden und Prag. Fricke will das „weder bestätigen noch dementieren“. Noch seien die internationalen Fahrpläne nicht abgestimmt, so der Konzernbeauftragte. Er sei aber zuversichtlich. Ende 2014 hatte die Bahn den „Vindobona“, einzige Direktlinie zwischen beiden Städten, eingestellt. Seitdem müssen Reisende in Prag umsteigen.

Spätzug in die Bundeshauptstadt

Da dieser Zug erst am Nachmittag in Wien losfährt, ergibt sich für Zusteiger in Dresden automatisch eine zusätzliche Spätverbindung in die Bundeshauptstadt. Derzeit kommt man nach 19 Uhr nicht mehr direkt nach Berlin, sondern muss in Leipzig oder Halle oder in Ruhland und Falkenberg umsteigen. „Aber wenn der Zug kommen sollte, dann passt ab Dresden nur eine Abfahrtzeit nach 19 Uhr“, sagt der Manager.

Anbindung an den Hauptstadtflughafen

Und noch ein positiver Nebeneffekt: Weil die IC-Verbindung an die Ostsee über Berlin-Schönefeld führen soll, haben Zugreisende eine bequemere und schnellere Anfahrt zu den dortigen Billigfliegern – und später zum Hauptstadtflughafen BER, so er jemals fertig werden sollte. „Ab 19. Mai halten diese Züge ersatzweise am Bahnhof Schönefeld – so lange, wie der längst fertige Bahnsteig im BER nicht angefahren werden kann“, so Fricke. „Sollte der Flugbetrieb starten, werden wir umgehend umswitchen.“ Das gehe von heute auf morgen.

Ende 2020 mit Tempo 200 an die Spree

Die Arbeiten auf der Ausbaustrecke Dresden–Berlin gingen „unter rollendem Rad“ nunmehr planmäßig voran, sagt der Manager. Derzeit werde das europäische Zugsicherungs- und Steuerungssystem (ETCS) installiert. Die ab Dezember 2020 möglichen 200 km/h – etwa für EC-Züge – bringen fünf Minuten Zeitgewinn auf 102 Minuten. Die Fertigstellung der Dresdner Bahn, einer 16 Kilometer langen Trasse im Berliner Süden, soll weitere Zeiteinsparung bringen. Ziel sind dann 80 Minuten ab 2028.

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