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Bund gibt 68 Millionen Euro für Bauforschungszentrum frei: Bautzen sucht Standort

Das Bundesbauforschungszentrum soll seinen Hauptsitz in Bautzen bekommen und viele Jobs schaffen. Nachdem ein wichtiger Schritt dafür vollzogen wurde, gehen die Planungen jetzt weiter.

Lesedauer: 2 Minuten

Man sieht einen Entwurf für das Bauforschungszentrum des Bundes
So sieht ein Entwurf für das Bauforschungszentrum des Bundes aus, das seinen Hauptsitz in Bautzen bekommen soll. © Visualisierung: CGI HENN

Von David Berndt

Berlin. Nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestages die Gelder für das neue Bauforschungszentrum des Bundes, das „Living Art of Building“ (LAB), mit Hauptsitz in Bautzen am 26. Juni 2024 freigegeben hat, geht die Stadt Bautzen nun in die weiteren Planungen und vorbereitenden Maßnahmen. „Damit verbunden ist in erster Linie, einen passenden Standort für die Startphase und schlussendlich auch den künftigen Campus zu finden, informiert die Stadtverwaltung. OB Karsten Vogt (CDU) sagt: „Wir werden die sehr konstruktiven Gespräche mit dem LAB-Projektteam um Prof. Curbach nun hochmotiviert weiterführen und uns gemeinsam mit dem Landkreis Bautzen engmaschig abstimmen.“

Die Freigabe der Gelder hatten die drei sächsischen Bundestagesabgeordneten und Ausschussmitglieder Torsten Herbst (FDP), Kathrin Michel (SPD) und Paula Piechotta (Grüne) bestätigt. Es geht um 68,6 Millionen Euro. „Das ist eine gute Nachricht für die Menschen speziell im Landkreis Bautzen und die Bauwirtschaft weltweit“, kommentierte der Bautzener Landrat Udo Witschas (CDU).

Zwar waren die Mittel mit dem Beschluss zum Bundeshaushalt 2024 am 2. Februar gesichert worden, aber das Bundesbauministerium musste bis Ende Mai ein Konzept für das LAB einreichen müsse, um das Geld auch ausgezahlt zu bekommen. Dieses Konzept hatte das Ministerium dem Haushaltsausschuss nun vorgelegt.

Forschungszentrum schafft viele neue Arbeitsplätze in Bautzen

Laut dem Büro von Torsten Herbst beinhalte es etwa, dass zur Vorbereitung des LAB ein Gründungsdirektorium geschaffen wird, das über die konkrete Umsetzung entscheidet. Auch die Ziele des LAB wurden nochmals hinterlegt: Forschungen zu schnellem, günstigem und nachhaltigem Bauen. „Es ist gut, dass die Koalition dieses einzigartige Wissenschaftszentrum angestoßen hat und die Bundesregierung nun mit der konkreten Umsetzung beginnt. Damit stärken wir den Standort Sachsen und schaffen viele neue Arbeitsplätze in Bautzen und Umgebung“, sagte Torsten Herbst nach der Entscheidung im Ausschuss.

Laut Kathrin Michel müsse man jetzt moderne Bauforschung betreiben, um in Zukunft klimaneutral zu bauen. „Die Ansiedlung des LAB in der Lausitz ist ein großer Schritt Richtung Zukunft. Der heutige Beschluss macht den Weg frei für die Ansiedlung des Instituts in Bautzen und eine feste Verankerung der Forschung zu klimaneutralem Bauen in der Lausitz.“

Für Paula Piechotta bedeutet der Beschluss im Haushaltsausschuss auch, dass die deutsche Bauwirtschaft gestärkt werde. „Das neue Forschungszentrum wird nicht nur attraktive Arbeitsplätze in die Region bringen und den Standort als Wissenschaftszentrum stärken, sondern als wegweisende Investition auch die Position Sachsens als führenden Innovationsstandort weiter ausbauen.“

Sächsische Bundestagsabgeordnete setzten sich fürs LAB ein

Alle drei Abgeordneten hatten sich entscheidend für die Fördermittel des Bundes für das LAB und die Ansiedlung mit dem Hauptsitz in Bautzen eingesetzt. Diese Gelder sind für den mehrjährigen Aufbau des LAB bis 2028 vorgesehen. Die Gründung soll Forschungszentrums soll bis Ende 2024 passieren. Neben dem Hauptsitz Bautzen wird es weitere Standorte in der Lausitz und bundesweit geben. An allen zusammen sollen künftig 1.200 bis 1.300 Wissenschaftler arbeiten.

Unter dem Namen „Lausitz Art of Building“ hatte das Bauforschungszentrum am Wettbewerb um ein Großforschungszentrum im Zuge des Strukturwandels in der Lausitz teilgenommen, unterlag aber im September 2022 dem Deutschen Zentrum für Astrophysik. Gemeinsam mit Bautzens Landrat Udo Witschas (CDU) hielt das Team aber an dem Ziel fest, das LAB in die Oberlausitz zu holen.

Der Beitrag wurde am 27. Juni 2024, 16.10 Uhr, mit den Statements von OB Vogt und Landrat Witschas ergänzt.

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