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Das zweite schwere Jahr in Folge

In der Vergangenheit wurden aus den Moritzburger Teichen schon mal 180 Tonnen Fisch geholt. Aktuell waren es nur 110 Tonnen und damit kaum mehr als 2017.

Lesedauer: 2 Minuten

Wenn in der Teichwirtschaft Moritzburg GmbH zum Jahreswechsel keine Festtags- und Feierstimmung aufkommen wollte, liegt das nicht nur daran, dass dort am Jahresende traditionell Hochbetrieb herrscht. Zum Weihnachtsfest und für Silvester werden um die 25 Tonnen der in den 24 bewirtschafteten Teichen großgefütterten und im Herbst abgefischten Karpfen verkauft. An den Großhandel oder im Hofladen.

Bereits das zweite Jahr in Folge haben die Moritzburger Teichwirte deutlich weniger Fisch geerntet als erwartet. „In diesem Jahr waren es rund 110 Tonnen“, sagt Henry Lindner. Das sind nur etwas mehr als 2017. Da waren gerade mal 100 Tonnen das schlechteste Ergebnis, an das sich der Bärnsdorfer erinnert.

Und der ist schon seit über 15 Jahren im Betrieb. „Normal sind 150 bis 170 Tonnen, in guten Jahren haben wir auch schon mal 180 Tonnen aus den Teichen geholt.“ Doch das ist lange her.

Das Minus im Vorjahr war vor allem dadurch zustande gekommen, dass im Herbst 40 bis 50 Prozent weniger Tiere abgefischt wurden, als im Frühjahr als sogenannte Satzfische in die Teiche gekommen waren. Fischotter und Kormoran sorgen normalerweise für 20 Prozent Verlust. Wo die übrigen Fische geblieben sind, ist für den Teichwirt noch immer ein Rätsel.

Die Ursachen für den geringen Ertrag in diesem Jahr sind dagegen klar. Schon der Start war nicht optimal. Das späte Eis verzögerte das Einsetzen der zwei Sommer alten Karpfen um zwei bis drei Wochen. Zeit, die fehlt, um ihnen das gewünschte Gewicht anzufüttern. Zudem waren die Satzfische teilweise deutlich leichter als üblich. Und auch die eigentlich gewünschte Stückzahl stand nicht zur Verfügung.

„Die zeitige Hitze und der ausbleibende Regen haben dann das Wasser in den Teichen immer weniger werden lassen“, so Henry Lindner. Im Juli und August kontrollierte der Geschäftsführer fast täglich Temperatur und Sauerstoffgehalt des verbliebenen Nasses. Ein Umkippen der Teiche und ein damit drohendes massenhaftes Fischsterben konnten verhindert werden. 

Der Preis dafür war allerdings hoch. „In den beiden Monaten legen die Fische eigentlich noch einmal deutlich an Gewicht zu. Da wir aber kaum noch füttern konnten, weil die Karpfen sonst noch mehr Sauerstoff verbraucht hätten, fehlten am Ende im Durchschnitt rund 500 Gramm je Fisch.“

Zwar sparte die Teichwirtschaft so Geld beim Futter, den deutlich geringeren Ertrag gleiche das aber nicht aus. Wie schon im Vorjahr sollen die finanziellen Verluste verringert werden, indem weniger Lebendfisch verkauft wird. „Stattdessen bieten wir mehr Fisch küchenfertig, halbiert, filetiert und geräuchert an“, sagt Henry Lindner. „Und auch den Preis haben wir je Kilo um zehn Cent angehoben, beim Filet um bis zu 15 Cent.“ (WiS)

 

Foto: © Norbert Millauer

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