Nach zwei schwierigen Jahren durch Corona brachte der zweite verkaufsoffene Sonntag in Dresden gute Umsätze und hohe Besucherfrequenzen.
Von Kay Haufe
Dresden. Der Schock sitzt immer noch tief. Nachdem sich ein Mann am 10. Dezember mit zwei Geiseln in der Altmarktgalerie verschanzt hatte, musste das Einkaufszentrum aufgrund des Polizeieinsatzes den ganzen Samstag geschlossen bleiben. „Wir sind deshalb alle sehr erleichtert über den Zuspruch und die Solidarität der Menschen in der vergangenen Woche“, sagt Centermanager Cristian Polkow.
„An jedem einzelnen Tag der Woche hatten wir eine bessere, zumeist sogar deutlich bessere Frequenz als in der Vorwoche, wo wir bis zum Samstag auch schon nicht unzufrieden waren.“ Der verkaufsoffene Sonntag am vierten Advent sei von der Frequenz her sogar noch etwas stärker gewesen als der einzige offene Sonntag 2019.
„Nach dem coronabedingt schwierigen Weihnachtsgeschäft der beiden Vorjahre sind die aktuellen Frequenzen und die sehr positive Umsatzentwicklung eine große Erleichterung für unsere Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister“, sagt Polkow.
Weihnachtsmärkte locken zum Shoppen
Auch das Einkaufszentrum QF-Passage berichtet von vielen Besuchern. „Die sind sicher nicht extra wegen der offenen Läden gezielt zu uns gekommen, sondern waren auf den Weihnachtsmärkten ringsum unterwegs. Aber die Kunden haben es gern angenommen, am vierten Advent ein Zusatzangebot zu haben“, sagt Centermanagerin Andrea Knabe.
Grundsätzlich ist sie bisher zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft. „Und die verkaufsoffenen Sonntage sind da ein besonderes Instrument, auf das wir in den vergangenen Jahren oft verzichten mussten.“
Von sehr guten Besucherzahlen spricht auch Jürgen Wolf, der Centermanager der Centrum Galerie, ohne konkrete Zahlen zu nennen. „Die Weihnachtsstadt Dresden funktioniert, es sind auch zahlreiche Touristen da. Ich bin bisher sehr zufrieden.“ Genaue Angaben, wie seine Händler die Umsätze am verkaufsoffenen Sonntag einschätzen, kann Wolf erst am Dienstag geben. „Denn die meisten Chefs machen am heutigen Montag frei, nachdem sie am Sonntag hinter dem Verkaufstresen standen.“
Neueröffnungen in der Altmarktgalerie
Christian Polkow von der Altmarktgalerie kann über zwei Neueröffnungen berichten. In der vergangenen Woche, am 15. Dezember, hat der Telekommunikationsanbieter O2 seinen neuen, deutlich größeren Shop im Untergeschoss auf der ehemaligen Telekom-Fläche eröffnet.
Im zweiten Quartal des kommenden Jahres wird Juwelier Kraemer im Erdgeschoss einen Laden eröffnen. Schon jetzt sind die Schaufenster mit seiner Werbung beklebt. Das Unternehmen mit Stammsitz in Köln kann auf eine über 75-jährige Geschichte zurückblicken und betreibt mehr als 35 Filialen in über 25 Städten. Im Familienunternehmen sind rund 500 Mitarbeiter beschäftigt.
Das Besondere an Juwelier Kraemer ist, dass Kunden dort mit jedem Einkauf die Arbeit der Gold-Kraemer-Stiftung unterstützen. Aufgrund ihrer ganz persönlichen Erfahrungen setzten sich die Firmengründer Paul und Katharina Kraemer zeitlebens für Menschen mit Hilfebedarf ein, heißt es auf der Internetseite von Juwelier Kraemer. Seit 1972 baue die Gold-Kraemer-Stiftung Barrieren für Menschen mit Behinderung ab. Ihr erklärtes Ziel sei, allen Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.
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Alle an die Stiftung abgeführten Erträge fließen zu 100 Prozent in die Förderung von vielfältigen gemeinnützigen Projekten. Zum Portfolio der Stiftung gehören zum Beispiel gemeinschaftliche und ambulante Wohnangebote für Menschen mit geistiger Behinderung sowie zahlreiche barrierefreie Sportangebote sowie ein Kunsthaus.
Anfang 2023 wird es zudem weitere Neueröffnung geben, wie der Centermanager sagt. Namen kann er aber noch keine nennen.