Leipzig. Hartmut Bunsen war lange Zeit das Gesicht der Unternehmerschaft in Sachsen. Jetzt ist der ehemalige Präsident des Unternehmerverbands Sachsen und Gründer des größten ostdeutschen Messebauers, der Leipziger Messeprojekt GmbH, im Alter von 84 Jahren gestorben.
„Hartmut Bunsen ist kurz vor dem Jahreswechsel friedlich im Kreise seine Familie eingeschlafen“, erklärt Lars Schaller, der Sprecher des Unternehmerverbands.
Firma Messeprojekt hat heute 200 Beschäftigte
18 Jahre lang lenkte der am 5. November 1940 in Falkenburg (damalige preußische Provinz Pommern) geborene Bunsen die Geschicke des sächsischen Unternehmerverbands, war bis 2019 Präsident und anschließend Ehrenpräsident der Organisation.
Bunsen hatte zu DDR-Zeiten für die Deutsche Werbe- und Anzeigengesellschaft (Dewag) gearbeitet. Nach der Wende machte er sich selbstständig und gründete im Oktober 1991 die Firma Messeprojekt. Das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Leipzig entwickelte sich schnell zu Ostdeutschlands größtem Messebauer mit heute 200 Beschäftigten.
Mitgründer des Ostdeutschen Energieforums
2020 überstand Bunsen eine schwere Corona-Erkrankung, spielte danach wieder regelmäßig Tennis. Außerdem sah man ihn häufig am Schreibtisch der Messeprojekt GmbH. Obwohl die Geschäfte längst von seinen Kindern geführt werden – so ganz loslassen konnte er nicht.
Mit seinem Namen ist auch das alljährliche Ostdeutsche Energieforum verbunden, das er 2012 gemeinsam mit Wolfgang Topf (ehemaliger IHK-Präsident) ins Leben gerufen hatte.
Mitarbeit bei der Sachsen Sail und der Leipziger Kulturstiftung
Er war lange Zeit auch Sprecher der Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin und wurde so zur Stimme aller Unternehmer in den neuen Ländern. Bunsen war zudem Vorsitzender des Akademischen Rudervereins und wirkte im Verein Sachsen Sail sowie in der Leipziger Kulturstiftung mit.
Für sei Wirken wurde er 2016 vom damalige Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU) mit dem Sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet.
„Mit Hartmut Bunsen verliere ich meinen Mentor – er unterstützte mich vertrauensvoll, kreativ und tatkräftig“, sagt Dietrich Enk, der seit 2019 Präsident des Unternehmerverbands ist. Bunsen habe sich für sehr viele Menschen eingesetzt und ihnen Mut gemacht, an die eigenen Ziele und Fähigkeiten zu glauben.
„Der Tod von Hartmut Bunsen trifft mich sehr“, schreibt Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) auf Instagram. „Ich werde ihn als einen sehr engagierten, kraftvollen und unkonventionellen ostdeutschen Unternehmer in Erinnerung behalten.“ Leipzig und Sachsen haben ihm und seiner zupackenden Art viel zu verdanken.“