Von Sandro Rahrisch
Dresden. Um die Verpflegung am Dresdner Flughafen sah es zuletzt schlecht aus. Die Imbisse und Cafés standen seit dem Frühjahr 2021 leer. Snackautomaten füllten stattdessen die Lücken. Sie boten hinter der Sicherheitskontrolle, im Abflugbereich, zwar keine kulinarischen Highlights, stillten aber Hunger und Durst der wartenden Passagiere. Inzwischen ist in dem kleinen runden Café hinter der Sicherheitskontrolle wieder Leben eingezogen.
„BEretail“ heißt das Unternehmen, das bereits seit Ende 2022 wieder frischen Kaffee ausschenkt, Sandwiches verkauft und auch warme Snacks anbietet. Im Flughafen-Terminal sind die Berliner keine Fremden, schon 2019 hatten sie gleich nebenan einen Duty-free-Shop und einen Souvenirladen eröffnet. Auch das Café „Johanna“ auf dem Neumarkt, das im Herbst 2022 im Zuge der gestiegenen Energiepreise und der Corona-Krise geschlossen wurde, gehörte zum Unternehmen.
Weitere Café-Eröffnungen bei guten Fluggastzahlen denkbar
„Wir bieten eine kleine Nahversorgung und sind mit dem Interesse zufrieden“, sagt Geschäftsführer Martin Enk-Pieper. Für die restlichen, leerstehenden Gastroflächen, unter anderem im Ankunftsbereich, habe man eine Option, diese ebenfalls zu beziehen. „Diese Option ziehen wir aber noch nicht.“
Denn bislang haben sich die Fluggastzahlen in Dresden noch nicht vollständig erholt. 2022 zählte der Klotzscher Airport gut 835.000 Passagiere. Im Vergleich zum Jahr 2021 entspricht dies zwar einem Wachstum von 155 Prozent. Vergleichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 waren es dagegen nur etwa halb so viele Fluggäste. Ob Dresden wieder an die Vor-Corona-Zeit anknüpfen kann, ist fraglich. Denn einige Ziele sind bisher nicht in den Flugplan zurückgekehrt. Darunter befinden sich Stuttgart und Köln/Bonn.
Ein Überangebot an gastronomischen Angeboten wolle er nicht schaffen, stattdessen das Angebot an die Entwicklung der Passagierzahlen anpassen, sagt Enk-Pieper und zeigt sich optimistisch, dass es dieses Jahr weiter bergauf geht.
Gulaschsuppe und Wiener im „Gate 14“
Die Gastronomie war bis zum Frühjahr 2021 von der damaligen Dampfschifffahrt-Tochter „Elbezeit“ betrieben worden – bis zur Insolvenz der Sächsischen Dampfschifffahrt. Vor der Sicherheitskontrolle muss der Shop „Gate 14“, der vom Airport selbst betrieben wird, die Snack-Lücke füllen. Denn auch der Bäckerei, der sich im Erdgeschoss befand, ist mittlerweile raus.
Zwar gebe es Bemühungen, die Fläche wieder an einen Bäcker zu vermieten, sagt Flughafen-Sprecher Uwe Schuhart. Bis es so weit ist, soll jedoch das Angebot im „Gate 14“ aufgestockt werden. Dort gebe es ab sofort auch einen kleinen Imbiss mit warmen Speisen – Gulaschsuppe, Wiener Würstchen und Frikadellen zum Beispiel.
Bereits im Sommer letzten Jahres war die „Airport Lounge“ mit Blick auf Start- und Landebahn eröffnet worden. In der klimatisierten Lounge werden unter anderem kalte und warme Speisen und Getränke angeboten. Das Serviceangebot steht allerdings nur ausgewählten Passagieren der Lufthansa-Gruppe und der Fluggesellschaft KLM kostenfrei offen. Alle anderen Passagiere können einen Aufenthalt in der Lounge buchen. Die Tickets, die es über den Online-Shop des Airports gibt, kosten für 25 Euro, Kinder zahlen 19 Euro.