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Freyburger wollen Sachsen nicht

Die Winzervereinigung in Sachsen-Anhalt lehnt die Aufnahme der Weinbaugesellschaft Meißen ab.

Lesedauer: 2 Minuten

Die Winzervereinigung Freyburg hat eine Satzungsänderung nicht genehmigt, die künftig auch Winzern außerhalb des Anbaugebietes Saale-Unstrut eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft ermöglichen sollte. Dieser Antrag fand nicht die qualifizierte Mehrheit von drei Vierteln der abgegebenen Stimmen der Generalversammlung am Sonnabend, teilte das Unternehmen mit. Da sowohl sein Geschäftsführer Hans Albrecht Zieger als auch der Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Silbersack an der Weinbaugesellschaft Meißen in Sachsen beteiligt sind, muss in den nächsten Wochen nun über genossenschaftsrechtliche Folgen entschieden werden.

Die Weinbaugesellschaft Meißen bewirtschaftet rund 40 Hektar in Sachsen, welche zuvor vom Staatsweingut Schloss Wackerbarth und Sachsens größtem Privatweingut Schloss Proschwitz Prinz zur Lippe genutzt wurden. Mit dem 2018er Jahrgang wird sie in den nächsten Wochen ihren ersten Wein auf den Markt bringen. Dieser soll über den Einzelhandel verkauft werden.

Auf ihrer Generalversammlung in Freyburg zog die dortige Genossenschaft neben dem Beschluss über den sächsischen Aufnahmeantrag auch eine Bilanz des Wirtschaftsjahres 2017/2018. Demnach konnte die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut 2,85 Millionen Liter Wein verkaufen. Damit wurde das Rekord-Vorjahresergebnis noch einmal um zwölf Prozent übertroffen. Zugleich legte auch der Umsatz um kräftige elf Prozent zu und nahm damit erstmals in der Geschichte der Genossenschaft die Zehn-Millionen-Euro-Hürde.

"Anteil an diesem Erfolg haben alle Vertriebssegmente", freut sich Vorstandsvorsitzender Siegfried Boy anlässlich der Generalversammlung in Freyburg (Unstrut). So haben sich die Absatzgebiete im Lebensmitteleinzelhandel erweitert, sowohl geografisch als auch durch weitere Handelsketten, die nun auch die Weine und Schaumweine der Winzervereinigung in ihren Regalen anbieten. Erfolgsbeschleuniger seien dabei neue Produkte wie die Secco-Linie, die passgenau für einzelne Handelspartner entwickelt wurde. Hier bewähre sich die langjährige und enge Zusammenarbeit mit dem Vertriebsspezialisten Mack & Schühle, sagt Boy.

 Diese Erfolge schlagen sich auch im ausgezahlten Traubengeld nieder, mit dem die Winzer für ihre Weinbergsarbeit entschädigt werden. Fast 4,5 Millionen Euro sei so an die Genossenschaftsmitglieder ausgezahlt worden, 250 000 Euro mehr als im Vorjahr. Solche glänzenden Absatzzahlen werde das aktuelle Weinjahr aber kaum erreichen können, wertet Geschäftsführer Hans Albrecht Zieger die 2018er Lese aus. Demnach kamen nur 2,4 Millionen Liter Most in die Keller, nach reichlichen Ernten über drei Millionen Liter in den letzten vier Jahren. Allein im Vorjahr verbuchte die Kellermeisterin noch 3,2 Millionen Liter. "Der heiße Sommer forderte seinen Tribut."  Mit solchen wetterbedingten Einflüssen müsse ein Winzer aber leben können, so Siegfried Boy. Schwieriger wäre da die Bewältigung jener Probleme, die die aktuelle demografische Entwicklung der Gesellschaft bereite. So habe die Genossenschaft in den letzten zehn Jahren rund 20 Prozent ihrer Mitglieder verloren.

 

Von Peter Anderson

Foto: dpa

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