Die Dresdner Mikrochipfabrik von Globalfoundries möchte den Autozulieferer Bosch als Kunden gewinnen und hat in einem Forschungsprojekt mit ihm zusammengearbeitet. Am Mittwoch berichtete Globalfoundries, das Projekt Things2do mit mehr als 40 Partnern sei zur Jahresmitte abgeschlossen worden. Die EU und der Bund gaben Geld. Ziel des Projekts war es, der europäischen Industrie Zugang zur neuartigen Chip-Produktionstechnologie FDSOI zu ermöglichen. Dabei verwendet die Dresdner Fabrik beschichtete Siliziumscheiben aus französischer Entwicklung, die weniger Strom verbrauchen.
Globalfoundries bekräftigte Ankündigungen, die Technik sei geeignet für Videotechnik im Auto – etwa zum Erkennen von Verkehrsschildern und zur Rundumsicht. Das Unternehmen Dream Chip Technologies in Garbsen sieht in der Technik eine „Chipalternative“. Bosch-Abteilungsleiter Axel Wenzler sagte, die Basis für die Entwicklung kostengünstiger Bausteine für Radarsysteme im Auto sei gelegt.
Bosch baut in Dresden derzeit eine eigene Fabrik mit 700 Beschäftigten, die vor allem Sensoren herstellen sollen. Globalfoundries dagegen produziert Mikrochips im Auftrag von Industriekunden. Globalfoundries hatte im Zuge der Einführung seiner neuen Technologie in Dresden seine Belegschaft auf 3 300 Beschäftigte verringert und Kurzarbeit angesetzt.
Von Georg Moeritz
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