Am 18. März nimmt die Asklepios Klinik Hohwald zwei neue OP-Säle in Betrieb. „Punkt 8 Uhr wollen wir die erste Wirbelsäulenoperation hier durchführen“, sagt Dr. Jens Seifert, Chefarzt für interdisziplinäre Wirbelsäulenchirurgie, der den Eingriff vornehmen wird.
Das neue zweigeschossige Gebäude mit einer Grundfläche von rund 650 Quadratmetern wurde an das bestehende Haupthaus angebaut. Die beiden neuen Oparationssäle liegen gegenüber den bisherigen drei kleineren OP-Räumen. Der Neubau war nötig geworden, um die Wartezeiten der Patienten auf ihren Eingriff zu verkürzen, begründet die Klinik die Investition. Die OP-Räume sind auf den hygienisch neusten Stand der technischen Möglichkeiten gebracht worden. Dank der zusätzlichen Kapazitäten können Operationen nun während normaler Tageszeiten und müssen nicht wie bisher teilweise im Schichtbetrieb durchgeführt werden, erklärt Dr. Thomas-Peter Ranke. „Bisher war es so, dass wir immer bis nach 18 Uhr operiert haben. Künftig können wir alle Operationen zwischen 7 und 16.30 Uhr durchführen und in dieser Zeit auch die Reinigung der Räume vornehmen lassen.“
Den ärztlichen Direktor und Chefarzt für Orthopädie begeistert vor allem die Metallkassettendecke. „Hygienisch gesehen gibt es derzeit auf dem Markt nichts Besseres. In der Decke ist ein Luftfiltersystem eingebaut, das die Keimbelastung der Luft misst. Wenn sich zu viele Partikel im OP-Raum befinden, wird die Luft automatisch gereinigt und komplett ausgetauscht. Dadurch kann die Belastung mit krankmachenden Erregern deutlich verringert werden.“ Etwas Besonderes sind auch die großen Fenster in den je 49 Quadratmeter großen Räumen. Sie können per Knopfdruck in milchig wirkendes Glas verwandelt werden, sodass von außen niemand bei Operationen zusehen kann. Zudem wurden die beiden Säle mit überdurchschnittlich großen Monitoren mit einer Diagonale von 1,50 Metern ausgestattet. Auf diesen Bildschirmen können die Chirurgen während der Operation unter anderem Röntgen- und MRT-Bilder aufrufen.
In dem neuen Anbau sind auch zwei Einleitungsräume entstanden, mit direkter Verbindung zu den OP-Sälen, sowie ein gemeinsamer Ausleitungssaal. Dort wachen die Patienten nach der Operation wieder auf. Außerdem sind zwei Lagerräume für OP-Instrumente gebaut worden, die direkt vom jeweiligen Operationssaal betreten werden können. Ebenfalls im Neubau integriert werden eine Küche, Waschräume, Umkleiden und Essenräume für die Mitarbeiter. Der vom Asklepios-Konzern komplett selbst finanzierte OP-Anbau hat rund sieben Millionen Euro gekostet. In der Summe inbegriffen sind auch die kommenden Umbauarbeiten der bisherigen drei OP-Säle bis zum Herbst.
Ein nur 20 Quadratmeter großer OP-Saal soll zum Lagerraum werden, die beiden größeren werden weiter als Operationssäle genutzt. Für sie soll ein neuer Aufwachraum entstehen. Nach der kompletten Fertigstellung wird es dann 15 Aufwachbetten geben.
Der Neubau war planmäßig beendet worden, sollte aber laut der ursprünglichen Planung schon Anfang des Jahres in Betrieb gehen. Dass das nicht möglich war, lag laut Klinikleitung an Brandschutzauflagen, wonach inmitten des Waldes noch ein Pumpspeicher für die Löschwasserversorgung gebaut werden musste.
Von Siri Rokosch
Foto: © Dirk Zschiedrich