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Immer mehr Patente als Mitarbeiter

Endress und Hauser will in Waldheim rund 18 Millionen Euro investieren. Dort werden ständig neue Produkte entwickelt.

Lesedauer: 2 Minuten

Sie steckt im Pool des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Die Freiberger Brauerei arbeitet ebenso mit ihr, wie Müller Milch in Dresden und die Kläranlage Waldheim. Die Messtechnik der Firma Endress und Hauser Conducta.

Das Unternehmen wächst. Auch und vor allem in Waldheim. 1991 mit drei Mitarbeitern an der Bahnhofstraße gestartet, zog die Firma 2003 mit 40 Leuten ins Gewerbegebiet um. Heute arbeiten dort 300 Frauen und Männer. Insgesamt stellt die Firma an ihren fünf Standorten 15 bis 20 Prozent des weltweiten Jahresbedarfs an Sensoren für die Flüssigkeitsanalyse her. Waldheim ist dabei das Herzstück, das Kompetenzzentrum für die Entwicklung und Produktion der Messtechnik.

Erst vor sechs Jahren investierte Endress und Hauser sechs Millionen Euro in einen Anbau. Doch die Werksfläche von rund 9 300 Quadratmetern ist schon wieder zu klein. Das Unternehmen hat bereits ein angrenzendes rund 21 000 Quadratmeter großes Areal erworben. Auf einem Teil davon entstehen derzeit 110 Parkplätze. „Für den Erweiterungsbau erarbeiten wir im Moment den Bauantrag, um baldmöglichste die Baugenehmigung zu bekommen“, sagte Standortleiter Dr. Axel Fikus.

Läuft alles nach Plan, sollen im ersten Quartal 2020 die Tiefbauarbeiten beginnen und das Gebäude Mitte 2021 fertig sein. „Dort werden sowohl die Produktion, Labore, Sozialräume als auch Büros und ein Restaurant einziehen“, erklärte Marketing-Manager Stephan-Christian Köhler. Die geplanten Investitionen betragen diesmal rund 18 Millionen Euro. „Das ist eine richtig gute Nachricht. Was will ein Bürgermeister mehr“, wandte sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bei einem Besuch der Firma an Steffen Ernst (FDP).

Die Erweiterung sei nötig, um dem kontinuierlichen Wachstum gerecht zu werden. Ständig würden neue Produkte und Softwarelösungen entwickelt. „Wir achten darauf, dass wir immer mehr Patente haben als Mitarbeiter“, sagte Geschäftsführer Dr. Manfred Jagiella und meinte Gesamt-Endress und Hauser Conducta. Dort sind rund 1 000 Mitarbeiter beschäftigt. Das heißt, die Firma hat mehr als tausend Patente. Allein im vergangenen Jahr wurden über 70 angemeldet.

Endress und Hauser arbeitet für sieben Branchen und Bereiche. Die wichtigsten seien dabei die Umwelt und die Nahrungsmittelindustrie. „Wir stellen zum Beispiel sicher, dass im Trinkwasser genug, aber auch nicht zu viel Chlor enthalten ist, dass der Joghurt richtig schmeckt und der Whisky die richtige Farbe hat“, nannte Jagiella einige Beispiele.

Das ständige Forschen und Entwickeln zahlt sich aus. Zum ersten Mal hat es Endress und Hauser Conducta auf die Bestenliste der innovativsten Unternehmen Deutschlands geschafft. Die vom Wirtschaftsmagazin „brand eins“ und dem Statistikportal „Statista“ ermittelte Liste basiert auf einem Verfahren, das Vorreiter intelligenter Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen identifiziert. Der Spezialist für Flüssigkeitsanalyse konnte in der Rubrik „Elektronik und Elektrotechnik, Automatisierungs- und Messtechnik“ die höchstmögliche Bewertung erzielen und wurde als „Innovator des Jahres 2019“ ausgezeichnet.

 

Von Cathrin Reichelt

Foto: © Lars Halbauer

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