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In Sachsen steigt 2026 die Arbeitslosigkeit – mehr Beschäftigte in Leipzig und Dresden

Lange Zeit ging es in Sachsen bei der Beschäftigung hoch und bei der Arbeitslosigkeit runter. Für das kommende Jahr wird eine gegensätzliche Entwicklung erwartet. Regional gibt es dabei aber große Unterschiede.

Lesedauer: 2 Minuten

Andreas Dunte

Leipzig/Dresden. Deutschland kommt auch im nächsten Jahr nicht aus seiner wirtschaftlichen Schwächephase heraus. Das wirkt sich auf Arbeitslosigkeit und Beschäftigung aus. Für Sachsen prognostiziert das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit sogar den zweithöchsten Anstieg der Arbeitslosigkeit bundesweit. Regional gibt es aber Unterschiede. So sollen in Leipzig und Dresden mehr neue Stellen entstehen als verschwinden.

Laut der IAB-Herbstprognose könnte die Arbeitslosigkeit in Sachsen 2026 um 1,5 Prozent zunehmen. Nur für Berlin wird mit zwei Prozent ein stärkerer Anstieg erwartet. Für Sachsen entspräche das einer Zunahme um durchschnittlich 2200 auf rund 151.000 Arbeitslose.

Das Logo des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB steht groß am Eingang der Einrichtung in Nürnberg. Sie gehört zur Bundesagentur für Arbeit.
Das Logo des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB steht groß am Eingang der Einrichtung in Nürnberg. Sie gehört zur Bundesagentur für Arbeit.
Quelle: Daniel Karmann/dpa

Brandenburg legt bei Beschäftigung stark zu

Als Grundlage der Prognose dient dem IAB das Bruttoinlandsprodukt, bei dem – nach einem Rückgang 2024 – in diesem Jahr für Deutschland mit einem Wachstum von 0,2 Prozent und für 2026 von 1,1 Prozent gerechnet wird.

Die Auswirkungen in den einzelnen Bundesländern sind jedoch unterschiedlich. So erwarten die Forscher für 2026 in Hamburg und Brandenburg die höchsten Beschäftigungszuwächse. Die größten Rückgänge der Arbeitslosigkeit verzeichnen im kommenden Jahr voraussichtlich Hessen und Nordrhein-Westfalen. Im Bundesschnitt wird von einem geringen Beschäftigungsaufbau und einer sinkenden Arbeitslosigkeit ausgegangen.

Zuletzt deutlicher Beschäftigungsrückgang in Sachsen

Bei den Beschäftigtenzahlen musste Sachsen in jüngster Vergangenheit bereits schmerzliche Rückgänge verkraften. Aktuell arbeiten 1,62 Millionen Menschen im Freistaat sozialversicherungspflichtig in Voll- oder Teilzeit. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate sind 16.600 weniger Menschen in Lohn und Brot, wie die Landesarbeitsagentur auf Nachfrage mitteilt. „Der Beschäftigungsrückgang ist auf die schwierige wirtschaftliche Lage zurückzuführen, der die sächsischen Betriebe ausgesetzt sind“, so Sprecher Frank Vollgold.

Der Beschäftigungsrückgang ist auf die schwierige wirtschaftliche Lage zurückzuführen, der die sächsischen Betriebe ausgesetzt sind. – Frank Vollgold; Sprecher der sächsischen Landesarbeitsagentur

Den stärksten Beschäftigungsrückgang gab es vor allem in konjunkturnahen Branchen wie im Verarbeitenden Gewerbe mit minus 9400 auf 298.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, bei der Arbeitnehmerüberlassung (minus 4800 auf 28.000), im Handel und der Reparatur von Kraftfahrzeugen (minus 2600 auf 184.000) sowie im Baugewerbe (minus 1400 auf 101.000).

Nur in zwei Branchen stieg die Beschäftigung: Heime und Sozialwesen (plus 3400 auf 144.000) sowie Gesundheitswesen (plus 2800 auf 135.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte).

Höchste Arbeitslosigkeit in einem September seit 2015

Momentan sind 148.000 Männer und Frauen in Sachsen arbeitslos gemeldet. Höher war die Arbeitslosenzahl in einem September zuletzt im Jahr 2015.

Die Entwicklung im Freistaat ist laut dem IAB von großen Unterschieden gekennzeichnet. So rechnen die Wissenschaftler für Leipzig mit im Schnitt 1100 mehr Arbeitslosen im kommenden Jahr, in Zwickau mit plus 300 und in Dresden mit plus 500. Wobei diese Rückgänge in den beiden großen Städten durch einen Beschäftigungsaufbau mehr als wettgemacht werden können. Für Leipzig rechnet das IAB mit 2800 mehr Beschäftigten und für Dresden mit 1300. Hingegen könnte es den kräftigsten Rückgang in Annaberg-Buchholz, Freiberg und auch in Zwickau geben.

SZ

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