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Infineon will in Vietnam um Azubis werben

Der Halbleiterhersteller Infineon sucht sich den Rekrutierungsdienstleister Gedu International als Partner. Sachsens Landesregierung lädt zum Fachkräftedialog.

Lesedauer: 2 Minuten

Man sieht Baustellen
Baukräne auf der Baustelle von Infineon in Dresden. Der Chiphersteller braucht in den kommenden Jahren rund 2.000 neue Fachkräfte. Foto: kairospress © Thomas Kretschel

Von Nora Miethke

Infineon sucht offenbar nicht nur in Deutschland nach Fachkräften für seinen Standort in Dresden. Der Chiphersteller will am kommenden Donnerstag eine Absichtserklärung für eine Partnerschaft mit der Gedu International GmbH in Dresden unterschreiben, um junge Talente aus Vietnam „sowohl für duale Ausbildungsprogramme als auch für die direkte Rekrutierung von Fachkräften bei Infineon zu gewinnen“. So steht es in der Presseeinladung des Berliner Ausbildungs- und Rekrutierungsunternehmens, die am heutigen Freitag versandt wurde.

Der Vertrag soll in Anwesenheit des vietnamesischen Botschafters Vu Quang Minh und Thomas Kralinski, Staatssekretär im Sächsischen Wirtschaftsministerium, unterschrieben werden, heißt es.

Die Kooperation soll nach eigenen Worten die Bedeutung gemeinsamer Initiativen zur Aus- und Weiterbildung unterstreichen, um den zukünftigen Bedarf an Fachkräften zu decken. Und der ist bei Infineon in Dresden hoch. Nicht nur muss das Unternehmen die geplanten 1.000 Arbeitsplätze für die Fab 4 besetzen, die derzeit gebaut wird. Auch der demografische Wandel schlägt zu. Etwa ein Drittel der inzwischen 3.700 Beschäftigten wird in den nächsten Jahren in Rente gehen oder anderweitig ausfallen. Um diese Personallücken schließen zu können, muss rechtzeitig für Nachwuchs gesorgt werden.

Mindestens 24.000 Arbeitskräfte mehr

Nach Prognosen des Branchennetzwerks Silicon Saxony wird das Halbleitercluster zwischen Dresden, Freiberg und Chemnitz bis zum Jahr 2030 auf rund 100.000 Beschäftigte wachsen. Das bedeutet mindestens 24.000 mehr Arbeitskräfte, die es zu gewinnen gilt. Und die Angst bei kleinen und mittelständischen Unternehmen in Sachsen ist groß, dass dies zu ihren Lasten geht.

Der Druck ist groß. Und so haben Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) gemeinsam Vertreterinnen und Vertreter der Dresdner Mikroelektronikindustrie, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer sowie der Branchen-, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände am kommenden Montag zu einem Fachkräftedialog in die Sächsische Staatskanzlei eingeladen.

Ziel des Gesprächs ist auch hier die Unterzeichnung einer Absichtserklärung (MoU) zwischen den Kammern und den Mikroelektronikunternehmen, um gemeinsam die benötigten Fachkräfte zu gewinnen.

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