Das Bruttoinlandsprodukt hat sich in Sachsen in den vergangenen Jahren positiv entwickelt und konnte fast in jedem Jahr gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Berücksichtigt man allerdings das reale (preisbereinigte) BIP, steht Sachsens Wirtschaft gar nicht so gut da, denn dieses hat sich im Jahr 2023 im Vergleich zu Vorjahr um 0,6 % verschlechtert. Damit schneidet Sachsen schlechter als das gesamtdeutsche BIP ab.
Modernisiert die E-Rechnung unsere Wirtschaft
Am 22.03.2024 wurde das Wachstumschancengesetz eingeführt. Dieses neue Gesetz bringt einige Änderungen mit sich, welche die deutsche Wirtschaft stärken sollen. Dazu zählt die Einführung der Pflicht zur Verwendung von E-Rechnungen. Diese gilt ab dem 01.01.2025 für alle Unternehmen, die Umsätze im B2B-Bereich erwirtschaften. Weder die Anzahl der Mitarbeiter noch die Größe des Betriebs spielt hierbei eine Rolle, sodass auch zahlreiche sächsische Unternehmen von dieser neuen Regelung betroffen sind und ihre buchhalterischen Prozesse auf die Nutzung von E-Rechnungen umstellen müssen.
Diese weitere Pflicht für Unternehmer einmal ganz rational betrachtet, ist trotzdem auch ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung und trägt damit auch mit zur Modernisierung unserer Wirtschaft bei. Durch die Etablierung elektronischer Rechnungen in sämtlichen Geschäftsprozessen ergeben sich beispielsweise diese Vorteile ergeben:
- Wegfall von Porto und Druckerpapier
- Effizienzsteigerungen durch automatisierte Prozesse
- Reduzierung der Fehlerquote durch den Wegfall einiger manueller Prozesse
Sächsische Unternehmen können durch die Modernisierung diverser geschäftlicher Prozesse Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz erlangen, sofern die Modernisierungsmaßnahmen, wie auch die Etablierung der E-Rechnung gewissenhaft umgesetzt wird.
Effizienz
Die Modernisierung betriebliche Prozesse schafft Möglichkeiten, um die Effizienz derselben zu steigern. Damit die Umstellung der unternehmensinternen Arbeitsabläufe auf die Nutzung von E-Rechnungen ohne Komplikationen verläuft, sollten auch sächsische Unternehmen einige Aspekte hierbei berücksichtigen.
Die Planung
Im ersten Schritt bedarf es einer sorgfältigen Planung, wobei es die unternehmerischen Ziele sowie die unternehmensspezifischen Bedürfnisse zu berücksichtigen gilt. Dabei spielt unter anderem die Wahl des Rechnungsformats eine wesentliche Rolle. Grund hierfür ist, dass nicht jedes elektronische Format die strengen Anforderungen des Gesetzgebers erfüllt. Sächsische Unternehmen sollten daher ein Rechnungsformat wählen, das sämtlichen gesetzlichen Vorgaben entspricht. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass es zu keinen rechtlichen Problemen kommt. Ein von vielen Unternehmen genutztes Rechnungsformat, welches diesen wichtigen Aspekt vollumfänglich erfüllt, ist die sogenannte X-Rechnung. Neben den internen Anforderungen innerhalb des Betriebs gilt es bei der Planung auch externe Faktoren zu beachten. Schließlich müssen Geschäftspartner und Lieferanten in der Lage sein, die gestellten elektronischen Rechnungen zu verarbeiten.
Welche Software
Im nächsten Schritt sollte eine passende Softwarelösung ausgewählt werden. Dabei sollten Unternehmer darauf achten, dass die jeweilige Software zu den bereits bestehenden Systemen passt. Das ist deshalb so wichtig, da meistens verschiedene Systeme innerhalb eines Betriebs zum Einsatz kommen, wodurch Daten nicht schnell und unkompliziert untereinander ausgetauscht werden können. Grundsätzlich haben schon viele Softwarelösungen zu einer regelrechten Revolution der Arbeitswelt geführt und daher sollte der Aspekt nicht vernachlässigt werden.
Integration der X-Rechnung in bestehende Systeme
Viele Unternehmen nutzen bereits ERP-Systeme, um relevante Daten unkompliziert von einer zentralen Stelle aus zu verwalten. Soll die X-Rechnung erfolgreich in ein bereits bestehendes System integriert werden, sind einige Aspekte zu berücksichtigen. Hierzu zählt unter anderem, dass es sich bei der X-Rechnung um ein XML-Datenformat handelt, was wiederum bedeutet, dass Unternehmen sicherstellen sollten, dass das verwendete ERP-System in der Lage ist, XML-Daten zu verwerten. Unter Umständen müssen geeignete Schnittstellen zusätzlich eingepflegt werden, die eine Übertragung sowie den Empfang von X-Rechnungen ermöglichen.
Mitarbeiterschulungen
Damit sich durch die Einführung von E-Rechnungen in der Praxis auch tatsächlich ein Mehrwert für das Unternehmen in Form von Effizienzsteigerungen ergibt, müssen die Mitarbeiter sorgfältig auf die Umstellung der Prozesse vorbereitet werden. Dementsprechend sollten Betriebe umfangreiche Schulungen anbieten, die dafür sorgen, dass Mitarbeiter ein breites Verständnis der neuen Prozesse aufbauen und die entsprechenden digitalen Tools effizient nutzen können.
Testphase
Bevor es zur finalen Umstellung der unternehmensinternen Prozesse kommt, sollte eine Testphase eingeplant werden. Dies ermöglicht es Unternehmen unter Umständen auftretende Komplikationen frühzeitig ausfindig zu machen, sodass entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.
Nachhaltigkeit
Die Digitalisierung der sächsischen Wirtschaft kann zu einer höheren Nachhaltigkeit beitragen, da der Ressourcenverbrauch durch den Einsatz digitaler Tools entsprechend gesenkt wird. Die Etablierung der E-Rechnung reduziert den Bedarf an Papier, wobei die Umweltbelastung auch durch den Wegfall von physisch versendeten Briefen sinkt. Dies führt wiederum dazu, dass Unternehmen auf viel umweltfreundlichere Art und Weise wirtschaften, was einen großen Wettbewerbsvorteil darstellen kann. Grund hierfür ist, dass vielen Verbrauchern eine umweltfreundliche Produktion heute wichtiger ist, denn je.