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Landwirt gibt viel Geld für die Region

Mario Voigt unterstützt mit seinem Betrieb Feuerwehrleute, Kinder, Sportler und den Tierpark. Dafür wurde der Geißmannsdorfer kürzlich ausgezeichnet.

Lesedauer: 3 Minuten

Die Plakette „Förderer der Feuerwehr in Sachsen“ hängt seit Jahren im Büro der Geißmannsdorfer Agrargesellschaft. Nun kam eine weitere Feuerwehrauszeichnung hinzu. Auf der Jahreshauptversammlung der Geißmannsdorfer Ortswehr bekam Firmenchef Mario Voigt, die Verdienstmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes Bautzen überreicht. Er sei überrascht gewesen, als man ihn nach vorn bat, berichtet Mario Voigt. Bischofswerdas Gemeindewehrleiter Sixten Mütterlein würdigte die Leistungen des 47-Jährigen nicht nur für die freiwillige Feuerwehr, sondern auch das weitere Engagement des Unternehmers in der Region.

Seit über 25 Jahren ist Mario Voigt Feuerwehrmann. Als Unternehmer unterstützt er die Feuerwehren in seinem Heimatdorf sowie in Bischofswerda und Rammenau, wo der Agrarbetrieb einen Stützpunkt hat. Früher spendierte der Betrieb jeder Wehr jährlich ein Schwein fürs Schlachtfest. Mario Voigt übernahm diese Tradition 2011 mit dem Betrieb von seinem im selben Jahr verstorbenen Vater Christian. Nun, da im Betrieb keine Schweine mehr gemästet werden, gibt der Landwirt Geld für ein Fest. Er möchte so nicht nur die Arbeit der ehrenamtlichen Brandschützer würdigen, sondern er weiß auch, dass Feste beitragen, den Zusammenhalt zu festigen. Im Einsatz muss sich schließlich jeder auf den anderen verlassen können.

Judokas trainieren in den Betriebsräumen

Der Vater von zwei Kindern im Alter von sieben und zehn Jahren unterstützt auch die Kindertagesstätten in Geißmannsdorf und Rammenau. Er gab einen Zuschuss, als bei den Geißmannsdorfer Butterbergwichteln im vergangenen Jahr ein Gartenhaus für die Sommer-Spielgeräte errichtet wurde. Zum Hoffest stellt er jedes Mal eine Spendenbüchse auf. Deren Inhalt kommt beiden Kitas zugute. Er wisse aus Erfahrung, dass die Erzieherinnen froh sind, wenn sie ein paar Gelder haben, über die sie frei verfügen können, sagt er. Rammenaus Judosportverein darf in den Betriebsräumen unentgeltlich trainieren. Die Agrar GmbH erlässt dem Verein nicht nur die Miete, sondern übernimmt auch die Betriebskosten. Jährlich kommt so nach Angaben des Landwirtes ein mittlerer vierstelliger Betrag zusammen. Für Mario Voigt gut angelegtes Geld: „Der Judoverein hat über 100 Mitglieder. Ich kann da nur meinen Hut ziehen. Der Verein gibt Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und fördert durch den Sport Werte, wie Disziplin und gegenseitige Achtung“, sagt er. Auf der Liste der Spendenempfänger steht außerdem der Tierpark Bischofswerda. Der Geißmannsdorfer Betrieb sponsert Heu, Stroh und Einstreu für die Gehege. Um das vielfältige Engagement seines Betriebes in und für die Region möchte Mario Voigt eigentlich keine großen Worte verlieren. Es ist seine Art, „der Region etwas zurückzugeben“.

Kühe in Pension genommen

Die Geißmannsdorfer Agrar GmbH beschäftigt neun Mitarbeiter. Das Jahr 2018 mit seiner extremen Trockenheit hat auch dort Spuren hinterlassen. Doch der Landwirt beklagt sich nicht. Beim Futter habe man noch Reserven, sagt er. „Wir würden übers Jahr kommen, auch wenn 2019 noch mal ein trockenes Jahr werden sollte“, sagt er. In den Ställen des Betriebes stehen rund 100 eigene Mastbullen sowie 340 Pensionskühe aus einem Nachbarbetrieb. Die Geißmannsdorfer bewirtschaften 1 050 Hektar Land, davon 250 Hektar Grün- und 800 Hektar Ackerland. Die wurden bzw. werden mit Wintergerste, Winterweizen, Raps, Sommergerste, Hafer, Mais und letzmalig Zuckerrüben bestellt. Da die Südzucker AG ihr Werk im südbrandenburgischen Brottewitz schließt, stellen nicht nur die Geißmannsdorfer den Rübenanbau ein. „Die anderen Raffinerien sind wesentlich weiter entfernt, so dass der Anbau nicht mehr wirtschaftlich ist“, sagt Mario Voigt. Für wirtschaftliche Prognosen für das Jahr 2019 ist es natürlich viel zu früh. Doch das Umfeld, in dem die Landwirtschaft agiert, wird nicht leichter, erwartet der Geißmannsdorfer Landwirt mit Blick auf die für 2020 angekündigte Agrarreform der EU, die neue Düngemittelverordnung und den Brexit, von dem noch keiner weiß, wie er sich auf die Warenströme auswirken wird. Da erscheint der wieder sinkende Getreidepreis schon fast wie ein Problem, das sich beherrschen lässt.

 

Von Ingolf Reinsch

Foto: © Steffen Unger

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