Suche
Suche

Neustart für Dresdner Sternekoch

Nach Stefan Hermanns Privat- und Firmeninsolvenz geht es bergauf. Er eröffnet ein neues Restaurant.

Lesedauer: 2 Minuten

Zum Jahresende gibt es gute Nachrichten für Sternekoch Stefan Hermann. Seine Privatinsolvenz ist abgeschlossen, teilte das Unternehmen mit. Im Normalfall dauert so ein Verfahren drei bis fünf Jahre. Da aber seine Gläubiger einem sogenannten Insolvenzplan zugestimmt haben, konnte er es auf ein Jahr verkürzen. Im Dezember 2017, kurz vor Weihnachten, hatte er die private Zahlungsunfähigkeit anmelden müssen. Der Grund damals: Umsatzsteuer-Nachforderungen des Finanzamtes.

Für den 48-Jährigen beginnt 2019 damit deutlich unbeschwerter als das aktuelle Jahr. Denn zu Ostern 2017 musste der Koch auch mit seiner Firma Insolvenz anmelden, um einen finanziellen Engpass zu überbrücken.„Die vergangenen eineinhalb Jahre waren nicht die einfachsten in meiner Karriere. Und obwohl ich sicherlich Fehler gemacht habe, bin ich heute stolz darauf, dass ich nicht aufgegeben habe und heute gestärkt aus der Situation herausgehe“, sagt er. Denn nun steht auch das Insolvenzverfahren seiner Firma kurz vor dem Abschluss, sagt seine Sprecherin Antje Baumann. Während seines Insolvenzverfahrens musste er keinen Mitarbeiter entlassen oder einen seiner Betriebe zu schließen.

Die Zeichen stehen dagegen eher auf Wachstum. Zum Bean&Beluga auf dem Weißen Hirsch und zum William im Staatsschauspiel kam vor Kurzem ein neuer Laden dazu. Sternekoch Stefan Hermann betreibt jetzt auch das Bistro Klara im Kleinen Haus auf der Glacisstraße. Denn neben einem gastronomischen Angebot vor, während und nach den Theateraufführungen, bietet das Team um Hermann eine wöchentlich wechselnde Mittagskarte für die Mitarbeiter des Theaters und die Nachbarn der Inneren Neustadt an. Das Angebot gibt es auch in den Theaterferien. Wer mag, kann sein Mittagessen auch zum Mitnehmen bestellen – da das Bistro jedoch auf Einweggeschirr verzichtet, muss dafür ein geeignetes Gefäß mitgebracht werden.

Auch aus dem Bean&Beluga auf der Bautzner Straße gibt es Neuigkeiten. Die ehemalige Weinbar, die jetzt den Namen Hirsch32 trägt, wurde als Speiselokal für gutbürgerliche Küche mit schwäbischem Akzent ausgebaut. Noch bis März lädt Hermann in die Winterlandschaft auf den Konzertplatz ein. Lange war die Location sein Sorgenkind. Doch mit der größeren Eislaufbahn und der Winterhütte für Familie- und Firmenfeiern konnte er seinen Umsatz steigern. Im Sommer verwandelt sich der Platz dann wieder in einen großen Biergarten. Er bietet auf der Eisfläche regelmäßig einen Eislaufkurs mit der mehrfachen Sachsenmeisterin Patricia Kühne an. Sie bringt den Interessierten die Grundtechniken des Eislaufens sowie Tipps und Tricks zum sicheren Schlittschuhlaufen bei.

Auch an der Villa Marie geht es weiter

Gute Nachrichten für Fans des Essengehens kommen auch vom Schillerplatz. Es geht wie gehabt weiter in dem Traditionslokal Villa Marie. Die Gläubigerversammlung hatte einer Übertragung des Geschäftsbetriebes auf eine von Geschäftsführer Sebastian Roelke geführten Gesellschaft zugestimmt. Damit bleiben die Restaurants Villa Marie und La Villetta in Striesen nebst Cateringservice mit seinen Mitarbeitern erhalten. Unmittelbar nach der Gläubigerversammlung wurden sogar Arbeitsverträge von zwei neuen Mitarbeitern unterzeichnet. Alle weiteren Köche blieben auch.

Der Italiener am Blauen Wunder ist wegen seiner Lage und der Küche nahezu legendär. 1994, nach einer kompletten Sanierung, pachtete und eröffnete der frühere Chef das Restaurant. Die Villa Marie hat rund 100 Sitzplätze auf zwei Etagen. Dazu kommen 80 Plätze auf der Terrasse und im Garten und ein Séparée mit 25 Plätzen im zweiten Obergeschoss. 1996 kam das Laden-Bistro La Villetta in Striesen dazu. 

 

Von Julia Vollmer

Foto: © Sven Ellger

Das könnte Sie auch interessieren: