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Nieskyer Waggonbau: Drei Investoren sind weiter im Rennen

Der Insolvenzverwalter sucht für das Unternehmen weiter nach einer Zukunft. Doch die aktuelle Lage ist schwierig: Es fehlen Aufträge.

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Das Bild zeigt einen Waggon.
Dieser leuchtend gelbe Güterwaggon wurde vor acht Jahren im Waggonbau Niesky gefertigt. Daran hing ein Auftrag für die Schweizer Bundespost. Jetzt hat das Werk solche Aufträge bitter nötig. © freier Fotograf

Von Steffen Gerhardt

„Der Insolvenzverwalter verhandelt weiter mit Hochdruck mit den möglichen Käufern über eine Investorenlösung. Noch ist etwas Zeit.“ Das ließ Franz-Ludwig Danko über seinen Pressesprecher am Dienstag auf SZ-Nachfrage mitteilen. Es handelt sich sowohl um Investoren aus der Branche Schienenfahrzeugbau als auch um branchenfremde Bieter. Nähere Angaben kann der Insolvenzverwalter aufgrund gegenseitiger Verschwiegenheitsverpflichtungen nicht machen.

Das größte Problem für das Unternehmen: Es fehlen die Einnahmen. „Was den Geschäftsbetrieb angeht, ist die Lage unverändert. Es gibt kaum Aufträge, der Betrieb ruht im Wesentlichen“, sagt der Insolvenzverwalter zur gegenwärtigen Situation. Kommt kein Geld ins Unternehmen, kann dieses auch keines ausgeben. Gemeint sind damit die Löhne und Gehälter. Der Topf, aus dem sie gezahlt werden, gibt nicht mehr so viel her. Daher ist gegenwärtig eine Übergangslösung im Gespräch.

Wie aus der Belegschaft zu erfahren ist, sind einige Mitarbeiter freigestellt, weil es keine Arbeit für sie gibt. Andere, der noch rund 190 Mitarbeiter sind mit Aufräum- und Wartungsarbeiten im Werk beschäftigt. Für sie ist das auch kein befriedigender Zustand.

Seit Anfang Mai läuft das Insolvenzverfahren über den Nieskyer Traditionsbetrieb. Zunächst in Eigenverwaltung des slowakischen Eigners Tatravagonka. Am 21. Juni hob das Insolvenzgericht in Dresden auf Antrag eines Gläubigers die Eigenverwaltung auf und ordnete ein Regelinsolvenzverfahren mit einem bestellten Insolvenzverwalter an. Erschwerend kommt bei der Investorensuche dazu, dass der Betrieb ELH Waggonbau Niesky GmbH insolvent ist, aber nicht auf eigenem Grund und Boden steht. Dieser gehört dem bisherigen Werkseigentümer Tatravagonka.

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