Die Stiftung Warentest hat jetzt 36 Honige verschiedener Sorten getestet. Demnach war jeder vierte Honig mangelhaft. Lediglich elf von 36 Produkten konnten überzeugen.
Auch die Meißner Bienenwirtschaft ist mit zwei Produkten in der umfangreichen Analyse vertreten. Der im Gewerbegebiet Zaschendorf angesiedelte Traditionsbetrieb galt bis zur Wende als der größte Honigabfüller in der DDR. Mittlerweile gehört die Marke zum Familienunternehmen Breitsamer & Ulrich aus München.
Allerdings haben die Produkte aus Meißen oft kaum etwas mit Sachsen oder Deutschland zu tun. Die Honige der Marke sind bis auf klar deklarierte Ausnahmen aus Importen kombiniert.
Zu diesen Ausnahmen zählt der Echte Deutsche Blütenhonig der Bienenwirtschaft. Dieser wurde von den Testern mit der Note 2,9, das heißt „befriedigend“ bewertet. Für das schlechte Abschneiden sorgte insbesondere die problematische Deklaration. Die Prüfer kritisierten, dass ein Warnhinweis fehle, dass Säuglinge keinen Honig verzehren sollten. Als „sehr gut“ wurde die Verpackung eingeschätzt.
Nochmals negativer fiel das Urteil zum Imkerhonig Lindenblüte der Bienenwirtschaft aus. Dieser schnitt mit der Note „mangelhaft“ ab. Hier störten sich die Spezialisten der Stiftung Warentest daran, dass das Produkt zu wenig Lindenpollen enthalte.
Dazu sei es vom Geschmack her nicht typisch. Auf Kritik stieß zudem die Vermarktung als „Imkerhonig“. Dieses Label wecke falsche Erwartungen. Laut Stiftung Warentest handelt es sich um eine Kombination von Honigen aus Südosteuropa.
In ihrem Fazit kommen die Tester zu dem Ergebnis, dass sich guter Honig „weder an der Sorte noch an der Herkunft oder dem Preis“ erkennen lässt. Ein Grund dafür ist offenbar die hohe Importquote.
Bei EU-Proben sei jeder fünfte importierte Honig unter den vorgegebenen Standards geblieben. So werde in China Honig unreif geerntet, um ihn nachträglich zu trocknen und ihm so das Wasser zu entziehen.
Von Peter Anderson
Foto: © Franziska Gabbert / dpa
Von Peter Anderson