Dresden. Wenn es um die Energieversorgung und -nutzung der Zukunft geht, steht immer auch Flüssig-Wasserstoff im Fokus. Das Potenzial gilt noch längst nicht als ausgeschöpft, die Möglichkeiten sind vielfältig. Sie werfen aber immer auch die Frage nach Umsetzbarkeit und Sicherheit auf. Eine Antwort darauf kommt vom Dresdner Forschungsinstitut ILK. Gemeinsam mit der Firma Leser haben die Wissenschaftler hier eine Anlage entwickelt, mit der Sicherheitsventil-Tests bei -269 °C etwa für Anwendungen mit Flüssig-Wasserstoff oder Flüssig–Helium prüfnormgerecht umgesetzt werden können. Die Sicherheitsventile sind unerlässlich und schützen Behälter vor einem Bersten durch Überdruck. Mit mehr als 150.000 produzierten Sicherheitsventilen pro Jahr gilt die Firma Leser der größte Hersteller der entsprechenden Ventile in ganz Europa.
Nach Angaben des ILK ist die Bereitstellung von „tiefkaltem Prüfgas am Ventileintritt bei gleichzeitig fein dosierbarem Hochdruck zur Vermessung des Ventil-Ansprechdrucks eine große Herausforderung“. Der Versuchsstand-Aufbau des Instituts habe unbrennbares Heliumgas bei 4 Kelvin (-269 °C) verflüssigt und es unter Druck gesetzt dem Ventil-Eintritt zugeführt. Die Durchführung des Tests wurde offiziell überwacht, geprüft und abgenommen. Auf dieses Basis sei man nun in der Lage, „normgerechte Prüfungen für Regel-, Absperr- und Sicherheitsventile bei real auftretenden Einsatz-Temperaturen bis – 269 °C und -Drücken anzubieten“, heißt es weiter aus dem ILK. (WiS)