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Spargel-Saison läuft gut an

Trotz niedriger Temperaturen in den vergangenen Tagen sieht es gut aus, heißt es vom Erzeuger – der aber auch Probleme sieht.

Lesedauer: 2 Minuten

Vor rund einer Woche hat in Nauwalde die Spargelernte begonnen. Ziemlich zeitig, nicht zuletzt wegen des milden Winters. Dass es in den vergangenen Tagen noch einmal recht kalt geworden ist, gefällt Hartwig Kübler nicht gerade. 

Dem Bleichspargel auf seinen Feldern hat das zwar geschmacklich keinen Abbruch getan. Aber der Wuchs und damit auch die Optik sind nicht ganz gleichmäßig. Beim grünen Spargel, der nicht mit Folie abgedeckt wird, sorgte der Frost gar für Einbußen.

Der Chef des Nauwalder Spargelhofs gibt sich dennoch optimistisch, was die laufende Spargelsaison angeht. Denn der Sonnenschein am Montag hat die Dämme ordentlich erwärmt, wie dem promovierten Landwirt der Blick in die Temperaturdaten zeigt, die sein Handy von Sensoren auf dem Feld empfängt.

 „Wenn das Wetter die nächsten Tage so wird wie angekündigt, können wir nach Ostern größere Mengen ernten“, sagt Kübler. Eine bis anderthalb Tonnen werden es das dann pro Tag sein.

In den ersten Erntetagen lagen die Erträge zwischen 80 bis 350 Kilogramm. Mit den Stangen sind vor allem Gaststätten beliefert worden. Aber auch in den Hofläden vor Ort in Nauwalde und am Stammsitz des Landwirtschaftsbetriebs in Raitzen bei Oschatz und einzelnen Verkaufsständen ist das Edelgemüse zu haben. Die Preise liegen je nach Qualität zwischen 8,90 Euro und 11,90 Euro, sagt Hartwig Kübler. Das sei etwa ein Euro mehr als im Vorjahr.

Wenn voraussichtlich nach Ostern die größeren Mengen kommen, werde auch der Preis ein wenig sinken, schätzt der Erzeuger. Aber nicht zu sehr. Ein krasser Preisverfall wie 2018, als es einen plötzlichen Temperatursprung gab und mit einem Mal Unmengen Spargel in den Markt drückten, den werde es dieses Jahr nicht geben, so Küblers Prognose.

Da die Ernte momentan noch nicht auf Hochtouren läuft, sind auch die rumänischen Erntehelfer nicht den ganzen Tag auf dem Feld. Für sie findet sich auch andere Arbeit – einige streichen zum Beispiel ein Tor an einem Hofgebäude. In zehn Jahren wird es wohl gar keine Helfer mehr bei der Spargelernte brauchen, sagt Hartwig Kübler, in dessen Betrieb bereits jetzt Maschinen den Spargel sortieren und schälen. 

Dass Ernteroboter auch die Arbeit auf dem Feld übernehmen, ist für den Landwirt nur eine Frage der Zeit. Entsprechende Maschinen gebe es schon jetzt. Wenn einmal das 5G-Netz da ist, werde es weitere Sprünge geben, meint Hartwig Kübler. 

Dem Einwand, dass die Technik teuer ist, stellt der Landwirt eine vermutlich hohe Effizienz der Maschinen und steigende Lohnkosten für die menschlichen Erntehelfer gegenüber. „In zehn Jahren reden wir von 15 bis 20 Euro Stundenlohn.“ Da diese Entwicklung absehbar sei, müsse man als Erzeuger weiter rationalisieren.

Neben der langfristigen Vorausschau macht sich der Chef des Nauwalder Spargelhofs derzeit Gedanken um die anhaltende Trockenheit. Im Moment sei noch Feuchtigkeit im Boden. Schwierig werde es aber, wenn es die nächsten zwei, drei Wochen nicht regnet. Werde es dieses Jahr so trocken wie 2018, gebe es ein Problem.

 Möglich sei zwar, den Spargel zu beregnen. Doch das ist aufwendig und teuer. Lieber wäre Hartwig Kübler, dass es mal zwei, drei Tage regnet. „Der Boden kann’s vertragen.“
 

Von Eric Weser

Foto: © Sebastian Kahnert

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