Altenberg. Europas größtes Lithiumvorkommen beschäftigt nicht nur die Politik, Behörden und den Bergbaubetrieb Zinnwald Lithium. Nunmehr werden aus der Region Forderungen an den Freistaat und den Bund laut, was diese im Falle einer Genehmigung für den Abbau im Gegenzug in die Wege leiten sollen.
Zehn Unternehmen haben einen entsprechenden Forderungskatalog unterzeichnet. Es geht um mehr Geld für die Kommunen, die Förderung von Wohnraum, Investitionen in Bildungseinrichtungen, den Ausbau des Nahverkehrs und der Verkehrswege, die Verbesserung der digitalen Infrastruktur, den Ausbau der medizinischen Versorgung und Umweltschutz.
Firmen bündeln Kräfte
„Bereits heute ist in der Region praktisch Vollbeschäftigung zu verzeichnen und offene Stellen für Auszubildende und Fachkräfte sind schwer zu besetzen. Der prognostizierte Bevölkerungsrückgang der kommenden Jahre verschärft diese Situation weiter“, heißt es in dem Handlungspapier. Deshalb hätten sich die Unternehmen zusammengeschlossen. „Ziel ist es, die Heimatregion zu stärken und zu einem Akteur in diesem Transformationsprozess zu werden“, schreiben sie weiter.
Nach Probebohrungen und den Analysen ist klar, welche Größenordnung an lithiumhaltigen Gestein in der osterzgebirgischen Scholle lagert. Sowohl auf deutscher als auch auf tschechischer Seite soll dieser Bodenschatz gehoben werden.
Großprojekt für die Region
Zinnwald Lithium möchte dafür in Zinnwald ein Bergwerk anlegen. In unmittelbarer Nähe soll zudem eine Verarbeitungsanlage gebaut werden. In der Überlegung sind zwei mögliche Standorte: Bärenstein und Liebenau.
Ziel ist es, die Heimatregion zu stärken und zu einem Akteur in diesem Transformationsprozess zu werden. – aus dem Handlungspapier
Zinnwald Lithium rechnet mit 300 bis 400 Beschäftigten in der Förderung und der Weiterverarbeitung. Indirekt werden rund 1500 weitere Personen benötigt, beispielsweise für Logistik, technische Unterstützung, Dienstleistungen aller Art. „Damit würde die Zinnwald Lithium GmbH ab 2029 zu einem der größten Arbeitgeber der Region im Dreieck Glashütte, Altenberg/Geising und Bad Gottleuba“, schreiben die Firmenchefs weiter. Und: „Bereits heute müssen gezielte Investitionen und Impulse in die Region fließen. Diese sind entscheidend für ein prosperierendes Gemeinwesen.“
Unterzeichnet wurde das Handlungspapier von der Feinwerktechnik Geising, der Altenberger Genuss GmbH, Mühle Glashütte, dem Johannesbad Raupennest, der Herbig & Co. GmbH, der Brückner Elektro GbR, der Spinner GmbH, der Karl-Naumann GmbH, der Glas- und Gebäudereinigung Mühle und Zinnwald Lithium selbst.
SZ