Der amerikanisch Star-Architekt Daniel Libeskind schließt nicht aus, dass er ein neues Projekt in der Region Görlitz beginnt. Am Freitagabend hatte er den Internationalen Brückepreis der Europastadt Görlitz/Zgorzelec entgegen genommen. Bei dieser Gelegenheit hatten sowohl Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer als auch der Vertreter des Marschallamtes in Breslau, Krzysztof Bramorski sowie die Bürgermeister von Görlitz und Zgorzelec die Hoffnung geäußert, dass Libeskind ein Gebäude für die Neißeregion entwerfen könnte. Der Görlitzer Kulturbürgermeister Michael Wieler griff dazu die Idee einer „Living Bridge“ auf, die der legendäre Theaterintendant Wolf-Dieter Ludwig Anfang der 1990er Jahre entwickelt hatte. Auf die Frage, ob er sich das vorstellen könne, antwortete Daniel Libeskind am Sonnabend beim Preisträgergespräch: „Warum nicht?“ Und auf die Frage nach dem jüngsten seiner weltweiten Projekte antwortete er: „Vielleicht wird das jüngste morgen schon geboren“. Libeskind hatte seine Projekte mit verschieden alten Kindern verglichen.
Daniel Libeskind wurde 1946 im polnischen Lodz geboren. Seine Familie emigrierte Ende der 1950er Jahre zunächst nach Israel und wanderte schließlich in die USA aus. Berühmt wurde Libeskind 1989 mit dem Bau des Jüdischen Museums Berlin und später mit dem Militärhistorischen Museum in Dresden.
Von Frank Seibel
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