Im Auftrag der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) haben jetzt Bauarbeiten am Bärwalder See begonnen, um Voraussetzungen für die erweiterte Schifffahrt zu schaffen.
Wie Bürgermeister Achim Junker in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats erklärte, "wird gemäß der wasserrechtlichen Genehmigung im Boxberger Uferbereich eine temporäre Anlanderampe für die Fahrgastschifffahrt errichtet". Eine weitere soll es im Uferbereich Klitten geben. Das Bauvorhaben soll aller Voraussicht nach bis Ende Mai abgeschlossen werden. Allerdings gibt es noch keine Genehmigung für die Fahrgastschifffahrt auf dem Bärwalder See. Nach Aussage von Achim Junker seien zu dem von der Gemeinde Boxberg gestellten wasserrechtlichen Antrag noch Fragen offen. Zu deren Klärung soll es einen von der Staatskanzlei organisierten Termin mit allen Beteiligten geben. Insgesamt 11 000 Kubikmeter Sand werden in den nächsten Wochen am Boxberger Ufer sowie in Klitten, links von der Hafenanlage Marina, abgetragen, "Ziel ist es, eine gewisse Tiefe zu bekommen", sagt Jürgen Nagel von der LMBV. Auf den jeweils etwa 60 Meter breiten und 100 Meter langen Flächen sollen die Anlanderampen für Fahrgastschiffe installiert werden. Zunächst werde mittels Saugspülverfahren gearbeitet. Man könne sich das, erklärt Projektmanager Jürgen Nagel, wie einen Staubsauger vorstellen, der den Sand entfernt.
Dieser soll an anderer Stelle wieder eingebracht werden. Entweder direkt in den See oder am Boxberger Ufer, wo der Wind stetig den feinen Sand wegträgt. Die Ufer-Option wäre sinnvoll. Derzeit werde geprüft, ob das möglich ist, sagt er auf Anfrage. In einem der nächsten Schritte kommt ein Schwimmbagger zum Einsatz. Der wird auf einen Ponton gesetzt und soll Wasserbausteine dort ablegen, wo zuvor Sand abgesaugt worden ist, schätzungsweise 2 000 Kubikmeter.
Unabhängig von den geplanten Anlanderampen für die Fahrgastschiffe kommen voraussichtlich Mitte März fünf Dalben in den Boden, zwei am Boxberger Ufer und drei in Klitten. An diesen Dalben, die zehn Meter in den Seegrund gerammt werden, werden später Schiffe festgemacht. Zur Baumaßnahme gehört zudem das Verlegen von Wasser- und Abwasserleitungen, "das wird parallel zum Baugeschehen erledigt", so Jürgen Nagel. Er sei optimistisch, dass bis zum Saisonbeginn alles fertig ist. Die Bauarbeiten werden von der Firma SGL Spezial- und Bergbau-Servicegesellschaft Lauchhammer mbH ausgeführt. Eine Firma aus Stralsund stellt die Schwimmtechnik bereit. 90 Prozent der gesamten Kosten für das Vorhaben übernimmt laut LMBV der Freistaat, mit zehn Prozent ist die Gemeinde Boxberg beteiligt.
Wie im Gemeinderat gleichfalls zu erfahren war, ist die "Anpassung der Schwimmsteganlagen am Bärwalder See an das Wind- und Wellengutachten" nicht kurzfristig umsetzbar. Wie die LMBV mitteilt, sollen diese Untersuchungen im Sinne einer nachhaltigen und bestmöglichen Lösung erfolgen. Gegenwärtig werde die Aufgabenstellung für die Planungsleistungen noch einmal mit der Gemeinde abgestimmt. Vor allem hinsichtlich der Schwimmsteganlagen im Hafen Klitten könnten sich daraus weitreichende Änderungen ergeben, hieß es.
Von Anja Köhler und Constanze Knappe
Foto: Joachim Rehle