Die Streiks in der Stahlbranche gehen weiter: Jetzt wollen auch die Beschäftigten der Schmiedewerke in Gröditz vor den Werktoren protestieren. Die IG Metall hat den nächsten Warnstreik für den heutigen Donnerstagmorgen ab 6 Uhr angekündigt. Dann werden die Gröditzer Stahlwerker ihre Arbeit niederlegen und für ihre Forderungen nach sechs Prozent mehr Lohn und 1 800 Euro Urlaubsgeld, das auch in freie Zeit umgewandelt werden kann, eintreten. Besonders das Thema Zeit beschäftigt die Stahlbranche in den laufenden Tarifverhandlungen.
Uwe Jahn, Betriebsrats-Chef der Gröditzer Schmiedewerke, hat schon beim Streik im Zeithainer Rohrwerk darauf hingewiesen, dass die Beschäftigten aufgrund des schlauchenden Schichtsystems mehr Erholungszeit brauchen würden. „Die Umstellung auf eine 33-Stunden-Woche haben wir in Gröditz auch nicht ohne Widerstände hinbekommen“, so Jahn. Doch mittlerweile hätten die Arbeitgeber gemerkt, dass die Krankenstände dadurch deutlich gesunken seien. Da die Umstellung damals aber ohne Lohnausgleich geschah, müsse man den jetzt nachholen. (WiS)
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