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Tourismus-Bilanz für Sachsen: Aus diesem Land kommen die meisten Gäste

Mehr als acht Millionen Touristen haben 2024 Sachsen besucht. Besonders Ferienhäuser und -wohnungen erfreuten sich wachsender Beliebtheit. Welche Städte und Regionen besonders gern besucht werden - und von wem.

Lesedauer: 2 Minuten

Andrea Schawe

Dresden. Der Tourismus in Sachsen erlebt einen weiteren Aufschwung. Im Jahr 2024 kamen 8,14 Millionen Gäste ins Bundesland, so viele wie seit der Corona-Pandemie nicht mehr. Das teilte das Statistische Landesamt Sachsen am Donnerstag mit. Auch die Zahl der Übernachtungen ist gestiegen: Die Hotels, Pensionen, Gasthöfe, Ferienhäuser und Campingplätze mit mehr als zehn Betten und Stellplätzen registrierten 19,9 Millionen Übernachtungen. Dennoch bleibt das Rekordniveau von 2019 weiterhin unerreicht.

Besonders Ferienhäuser und -wohnungen erfreuten sich wachsender Beliebtheit: Hier stiegen die Gästezahlen um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die Übernachtungen um 1,2 Prozent. Im Vergleich zu 2019 konnte dieser Bereich damit erheblich zulegen. Die Zahl der Besucher lag um ein Drittel höher, die Übernachtungen um ein Viertel.

Dresden, Leipzig und Oberlausitz besonders beliebt

Regional betrachtet verzeichneten sieben der neun Reisegebiete ein Plus. Dresden konnte mit 2,27 Millionen Gästen und einem Plus von 7,8 Prozent im Vergleich zu 2023 den größten Zuwachs verbuchen. Ein wichtiger Faktor waren die Caspar-David-Friedrich-Ausstellungen und internationale Großkonzerte. Die Landeshauptstadt konnte auch im Dezember punkten: Das Weihnachtsgeschäft lief auch für die im Tourismusbranche gut. Im Vergleich zum Dezember 2023 konnte die Stadt ein Plus von fast acht Prozent bei den Ankünften und etwa sechs Prozent mehr Übernachtungen verbuchen.

Auch die Region Oberlausitz-Niederschlesien setzte ihren positiven Trend fort: Mit 2,02 Millionen Übernachtungen wurde erstmals das Niveau von 2019 leicht übertroffen. Das hat bisher nur Leipzig geschafft. Die Messestadt besuchten im vergangenen Jahr fast zwei Millionen Touristen. Besonders die Fußball-Europameisterschaft im Frühjahr und viele gut besuchte Konzerte lockten Touristen nach Leipzig. Es wurden insgesamt 3,8 Millionen Übernachtungen registriert. Im kommenden Jahr könnten sogar vier Millionen Übernachtungen erreicht werden, hoffen die Leipziger Touristiker.

Mehr Gäste aus dem Ausland

Der Anteil ausländischer Gäste hat deutlich erhöht: 952.000 ausländische Besucher kamen 2024 nach Sachsen, ein Plus von acht Prozent. Besonders aus Polen reisten viele Gäste an – mit 112.000 Besuchern stellte das Nachbarland knapp zwölf Prozent aller ausländischen Gäste. Viele Touristen kamen auch aus den Niederlanden, der Schweiz, Österreich und den USA. Aufgeholt haben ebenso China, Italien und Tschechien. Das Ausland sei der Wachstumsmotor für den sächsischen Tourismus, sagte Veronika Hiebl von der Tourismus Marketing Gesellschaft.

Die anhaltend positive Entwicklung belege die immense Bedeutung des Tourismus „als Treiber für die wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt, insbesondere in ländlichen Gebieten“, sagte Stephan Meyer (CDU), der Präsident des Landestourismusverbandes und Görlitzer Landrat. Er trage maßgeblich zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei und stärke die regionale Wirtschaft „auf eine Weise, die nicht unterschätzt werden darf“. Angesichts der aktuellen Herausforderungen müsse der Freistaat noch gezielter in den Tourismus investieren. Besonders die ländlichen Regionen würden von dieser positiven Entwicklung profitieren und zunehmend als alternative Reiseziele wahrgenommen. Diesen Trend gelte es nachhaltig zu fördern, sagte Meyer.

Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) betonte die positive Entwicklung bei den Gästen aus dem Inland und besonders auch aus dem Ausland. „Gleichzeitig ist der deutsche Übernachtungsmarkt bundesweit gewachsen und wir müssen auch künftig mit unseren Angeboten ganzjährig wettbewerbsfähig sein.“ Sie sei zuversichtlich, dass Sachsen mit der Symbiose aus Kultur- und Naturerlebnissen auch im Jahr 2025 ein positives Tourismusjahr erwarten kann. Mit Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas werde auch die gesamte Region von interessierten Besuchern profitieren können, so Klepsch.

SZ

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