Riesa. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) hat in einer Stellungnahme die Pläne zum Bau eines Containerterminals in Riesa kritisiert. Hochwasser und Dürren schränkten den Güterverkehr weiter ein, sagte BUND-Vorsitzender Felix Ekardt. Die ganzjährige Schiffbarkeit der Elbe für Gütertransporte sei eine „Illusion“. Das zeigten Datenauswertungen der vergangenen 25 Jahre.
„Seit 2020 gibt es laut BUND-Mitgliedern keine Containerschiffe mehr auf der Elbe bei Riesa“, betonte Ekardt. Der Warentransport verlagere sich auf LKW und Schiene. Für ihn ist das Hafenprojekt nur ein Vorwand, um weitere Subventionen zu erhalten. „Ein Containerhafen ohne Containerschiffe – das wirkt wie ein schlechter Witz“, sagte er.
Landesdirektion beschließt Planfeststellungsverfahren
Auslöser seiner erneuten Kritik ist der Planfeststellungsbeschluss von Sachsens Landesdirektion für den Neubau des sogenannten KV-Terminals in Riesa. „KV“ steht für „kombinierten Verkehr“, also die Verbindung von Wasserweg, Schiene und Straße.
Seit mehr als zehn Jahren plant die landeseigene Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO), eine Brache am Hafenbecken zum Umschlagplatz für bis zu 100.000 Standardcontainer pro Jahr zu nutzen. Das kostet nach bisherigen Schätzungen rund 30 Millionen Euro.
Riesa. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) hat in einer Stellungnahme die Pläne zum Bau eines Containerterminals in Riesa kritisiert. Hochwasser und Dürren schränkten den Güterverkehr weiter ein, sagte BUND-Vorsitzender Felix Ekardt. Die ganzjährige Schiffbarkeit der Elbe für Gütertransporte sei eine „Illusion“. Das zeigten Datenauswertungen der vergangenen 25 Jahre.
„Seit 2020 gibt es laut BUND-Mitgliedern keine Containerschiffe mehr auf der Elbe bei Riesa“, betonte Ekardt. Der Warentransport verlagere sich auf LKW und Schiene. Für ihn ist das Hafenprojekt nur ein Vorwand, um weitere Subventionen zu erhalten. „Ein Containerhafen ohne Containerschiffe – das wirkt wie ein schlechter Witz“, sagte er.
Landesdirektion beschließt Planfeststellungsverfahren
Auslöser seiner erneuten Kritik ist der Planfeststellungsbeschluss von Sachsens Landesdirektion für den Neubau des sogenannten KV-Terminals in Riesa. „KV“ steht für „kombinierten Verkehr“, also die Verbindung von Wasserweg, Schiene und Straße.
Seit mehr als zehn Jahren plant die landeseigene Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO), eine Brache am Hafenbecken zum Umschlagplatz für bis zu 100.000 Standardcontainer pro Jahr zu nutzen. Das kostet nach bisherigen Schätzungen rund 30 Millionen Euro.
Ein Containerhafen ohne Containerschiffe – das wirkt wie ein schlechter Witz, Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen
Auf Anwohner-Beschwerden war bereits während des mehrjährigen Genehmigungsverfahrens reagiert worden: mit einem eingeschränkten Nachtbetrieb von 22 Uhr bis 6 Uhr, einer Verkehrsführung zur Bundesstraße B182 und einer geplanten Lärmschutzwand. Die Störungen durch Licht sollen durch bedarfsgerecht geschaltete Lampen verringert werden. Ausgleichsflächen für den Naturschutz seien ebenfalls vorgesehen, heißt es von der Landesdirektion.
SBO-Chef Heiko Loroff weist die BUND-Kritik zurück. Das jetzige Terminal genüge nicht mehr den heutigen Anforderungen; die bisherigen Gleisanlagen und Flächen im Norden des Hafens müssten dringend saniert werden, sagte er in einem Interview. Oberste Priorität habe für ihn dabei die verstärkte Nutzung der Wasserstraße Elbe als Transportstrecke, da die Ressourcen auf Straße und Schiene nahezu erschöpft seien.
Containerschiffe nur gering am Umschlag beteiligt
Kern der Diskussion zwischen BUND und SBO ist die Frage, auf welches Verkehrsmittel künftig gesetzt werden soll. Während die Planung von 2014 einen Umschlag von bis zu 91.000 Standardcontainern für 2025 prognostizierte, sind die realen Zahlen weit darunter geblieben. 2023 lag der Umschlag bei 33.800 Stück, Tendenz leicht steigend. Fast 80 Prozent davon wurde jedoch mit per Bahn transportiert.
Der Landesrechnungshof sieht das Vorhaben ebenfalls kritisch. Mit Torgau und Dresden gäbe es bereits genug Elbe-Häfen in Sachsen. In Riesa sollten die Anteile des Hafens eher verkauft werden, ein Ausbau rentiere sich nicht. Die Prüfer argumentieren mit zu häufigem Niedrigwasser, zu wenig Schiffsraum auf der Oberelbe und zu begrenzten Unterhaltsmaßnahmen am Fluss.
Die SBO und Sachsens Verkehrsministerium setzen dennoch weiter auf die Elbe. Für den BUND bleibt die Entscheidung fraglich. Außer Dürren und Hochwasser kämen nun noch womöglich auf Jahre hinaus gesperrte Brücken im Elbetal hinzu.
SZ