Leipzig. Ungewöhnlicher Besuch beim Leipziger Gasimport-Unternehmen VNG. Eine Wirtschafts-Delegation um Energieminister des Sultanats Oman, Salim Al Aufi, und Maitha Al Mahrouqi, Botschafterin des Sultanats in Deutschland, war am Montag am Firmensitz in Leipzig zu Gast. Bei den gemeinsamen Gesprächen ging es nach Angaben von VNG vor allem um den Wasserstoffbedarf in der Region Mitteldeutschland sowie die Möglichkeiten des Sultanats Oman, künftig grünen Wasserstoff zu exportieren. Thema waren aber auch die technischen Anforderungen der Wasserstoffwirtschaft, etwa die unterirdische Speicherung in Salzkavernen.
Bei dem Treffen war auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer dabei. Mit Blick auf die Politik wurde auch eine stärkere Zusammenarbeit Mitteldeutschlands mit dem Oman thematisiert. Das Land sei „mit seinem großen Potenzial und seinen Ambitionen zur Herstellung von grünem Wasserstoff“, vor allem für die Dekarbonisierung des Industriesektors, von besonderem Interesse, so VNG-CEO Ulf Heitmüller. „Daher ist der gegenseitige Erfahrungsaustausch für uns sehr wertvoll. Als VNG befinden wir uns inmitten einer unternehmerischen Transformation, um die Energiewende im Osten Deutschlands von Erdgas hin zu grünen Gasen wie Wasserstoff und Biogas aktiv zu gestalten. Dafür braucht es internationale Kooperationen. Deutschland wird die Bedarfe an Wasserstoff künftig nicht allein durch heimische Produktion decken können, sondern ist zusätzlich auf Importe angewiesen. Hier könnte der Oman eine bedeutende Rolle einnehmen und einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in unserer Region leisten“, so Heitmüller weiter.
Nach dem Besuch in Leipzig ging es für die Delegation weiter zum Energiepark Bad Lauchstädt im Süden Sachsen-Anhalts. Auf dem Gelände des Reallabors der Energiewende informierten sich die Gäste über die aktuellen Baufortschritte des Großprojekts. (WiS)