Von Domokos Szabó
Mit Erleichterung reagiert die Ostsächsische Sparkasse Dresden auf die am Donnerstag eingeleitete Zinswende in Europa. Die Europäische Zentralbank beschloss eine Anhebung des Leitzinses von 0 auf 0,5 Prozent, damit fällt die Erhöhung deutlicher aus als erwartet. Der Vorstandschef der Sparkasse, Joachim Hoof, sprach von einer "guten Nachricht gerade für Sparer, aber auch für Vereine, Stiftungen und gemeinnützige Organisationen".
Mittel- und langfristig rechnet er mit "zwei bis drei Prozent Zinsen" für gewöhnliche Sparanlagen. Er sagte: "Noch in diesem Jahr kommen die Zinsen für Spareinlagen zurück. Das wird Schritt für Schritt passieren, aber die Richtung ist vorgegeben, wenn die EZB an ihrem Kurs festhält."
In der letzten Zeit fiel es der Regionalbank immer schwerer, ihre Kunden vor den aktuellen Minuszinsen zu bewahren. Man habe aber dies für die 600.000 langjährigen und treuen Sparer erreichen können. Für Neukunden ist dagegen zum 1. Februar ein Verwahrentgelt eingeführt worden. Es beträgt 0,5 Prozent des Sparguthabens. Allerdings gibt es dabei einen Freibetrag von je 25.000 Euro für Sparbuch und Girokonto. Der Rat der EZB beschloss auch, dass Geschäftsbanken nun keine Zinsen mehr für geparktes Geld zahlen müssen.
Die Sparkasse hat jetzt hochgerechnet, wie viel Geld die langjährigen Kunden seit 2014 gespart haben, indem sie keinen Strafzins zahlen mussten. Danach handelt es sich um rund 60 Millionen Euro, die pro Jahr bei den Kunden verblieben. "Geld, das für Konsum, Vermögensaufbau und Investitionen in der Region zur Verfügung stand", sagt Sparkassenchef Hoof. Allein im Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge profitierten 180.000 Kunden und sparten pro Jahr 18 Millionen Euro.