Von Annett Kschieschan
Bernsdorf. Eine Investition in dieser Größenordnung ist selbst in größeren Städten nicht alltäglich. Für eine Gemeinde im ländlichen Raum ist sie etwas ganz Besonderes. Im Bernsdorfer Ortsteil Straßgräbchen soll in den kommenden zwei Jahren für rund zehn Millionen Euro die iFabrik – Zukunftsschmiede Lausitz entstehen. Bauherrin ist die Grötschel Gruppe, die mit dem Bau ein neues Kapitel in der rund 170 Jahre langen Unternehmensgeschichte aufschlägt. Die „iFabrik“ wird in zwei Bauabschnitten realisiert: Zunächst soll auf 4.500 Quadratmetern eine moderne Produktionshalle mit Hightech-Maschinenpark entstehen, danach folgt der Bau eines Büro- und Verwaltungsgebäudes. Der symbolische erste Spatenstich ist für den 27. September geplant.
Ziel sei es, einen Ort zu schaffen, „an dem Technik und Handwerkskunst, Forschung und Praxis sowie junge Talente und erfahrene Fachkräfte gemeinsam Zukunft gestalten“. In der iFabrik werden Automatisierung und Robotik eine große Rolle spielen. „Wir bauen nicht nur ein Gebäude – wir bauen ein Stück Zukunft“, so Sven Grötschel, Gesellschafter der Grötschel Gruppe. Man bekenne sich mit der Standortwahl zur Region und wolle sich aktiv dafür einsetzen, jungen Leuten eine berufliche Perspektive in der Heimat zu bieten.
Handwerk und Forschung verbinden
Gemeinsam mit der Handwerkskammer Dresden und regionalen Schulen sollen „attraktive Ausbildungsangebote und neue Lehrstellen vor Ort“ geschaffen werden. Dazu kommen gezielte Kooperationen mit Hochschulen und Forschungsinstituten. Bereits seit Jahren unterhält das Unternehmen eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, in der besonders die digitale und nachhaltige Zukunft im Handwerk im Fokus steht. Ein Beispiel sei das aktuelle Forschungsprojekt „HZwo: HyStPOWER10“, bei dem ein dezentrales Wasserstoffsystem zur Nutzung von Strom-Überschusskapazitäten entwickelt wird.
„Die iFabrik – Zukunftsschmiede Lausitz soll ein Ort der Begegnung werden – für Handwerker, Ingenieure, Forscherinnen und junge Talente“, so das Unternehmen. Geplant sei, „die Tore regelmäßig auch für Schulen und Partner zu öffnen, um Begeisterung für Technik und Handwerk zu wecken und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln.“
Die Grötschel Gruppe ist ein familiengeführtes Unternehmen mit derzeit rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Betrieb entwickelt maßgeschneiderte Lösungen im Stahl- und Anlagenbau – von der Planung über Fertigung und Montage bis zur Instandhaltung. Zu den Schwerpunkten zählen individuelle Anlagen und Sonderkonstruktionen in den Bereichen Fördertechnik, Steigtechnik und Spezialmaschinenbau.