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Milliardenprojekt nach Intel-Aus: Dresdner Chipfirma will in Magdeburg bauen

Anhören Das Dresdner Unternehmen FMC forscht an Strom sparenden Speicherchips. Die Produktion soll in Sachsen-Anhalt stattfinden. Doch vieles ist noch zu klären.

Lesedauer: 2 Minuten

Georg Moeritz

Dresden. Nach dem endgültigen Aus für Intel-Chip-Fabrik bei Magdeburg will sich nun ein anderer Chiphersteller in Sachsen-Anhalt ansiedeln.

Das Dresdner Unternehmen FMC mit 50 Mitarbeitern hat in der vergangenen Woche den ersten Schritt zum Bau einer Mikrochipfabrik unternommen: Die Ferroelectric Memory GmbH (FMC) hat sich für den Standort des High-Tech Parks Sülzetal bei Magdeburg entschieden. Finanzierung und Genehmigungen seien aber noch nicht gesichert, sagte Geschäftsführer Thomas Rückes in Dresden.

FMC wurde 2016 aus der Namlab GmbH der Technischen Universität Dresden heraus gegründet und hat sich auf das Dünnschichtmaterial Hafniumoxid spezialisiert. Damit soll es möglich sein, Speicherchips mit sehr geringem Stromverbrauch herzustellen.

Minister Sven Schulze: Milliardenprojekt

Vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass FMC Interesse an einem Bauplatz in Ostdeutschland für seine erste Chipproduktion hat. Inzwischen sind laut Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) Verhandlungen geführt worden. Schulze begrüßte, dass FMC sich für den Standort bei Magdeburg entschieden hat.

Das Dresdner Unternehmen FMC Ferroelectric Memory Company GmbH hat rund 50 Beschäftigte. Nun will es auf 100 Hektar bei Magdeburg eine Mikrochipfabrik bauen.
Das Dresdner Unternehmen FMC Ferroelectric Memory Company GmbH hat rund 50 Beschäftigte. Nun will es auf 100 Hektar bei Magdeburg eine Mikrochipfabrik bauen.
Quelle: SZ/Georg Moeritz

Am Donnerstag hatte der kriselnde Chipkonzern Intel die milliardenschweren Pläne für eine Fabrik in Magdeburg aufgegeben. Das Aus für Magdeburg kommt nicht ganz überraschend. Schon im September vergangenen Jahres wurde das Projekt aus Eis gelegt – für zwei Jahre, wie damals hieß.

Intel werde künftig Kapazitäten nur noch ausbauen, wenn es dafür genug Nachfrage von Kunden gebe, sagte Firmenchef Lip-Bu Tan. Dieser „neuen Ausgaben-Disziplin“ wird auch der geplante Standort in Polen zum Opfer fallen.

Weder FMC noch das Ministerium wollten sich zur Frage äußern, ob die geplante Speicherchipfabrik eher 20 oder 2000 Arbeitsplätze bieten könnte. Der Deutschen Presseagentur sagte Schulze, es handle sich um ein Milliardenprojekt auf 100 Hektar Fläche. Intel hat 400 Hektar.

Hinter FMC stehen nach dessen Angaben Unternehmen wie Bosch, das koreanische Speicherchip-Unternehmen SK Hynix und „weitere internationale Investoren“.

SZ

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