Was Kammern und Verbände seit Jahren einfordern, wird nun eingelöst: Meisterabsolventen erhalten ab sofort 2.000 Euro.
Von Michael Rothe
Dresden. Wer in Sachsen erfolgreich seinen Meister macht, erhält ab diesem Jahr einen Zuschuss von 2.000 Euro und damit doppelt so viel wie bisher. Mit dem Kabinettsbeschluss vom Dienstag honoriere der Freistaat diese wichtige Qualifikation und stärke die berufliche Aus- und Weiterbildung, sagt Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig (SPD). „Das ist ein Beitrag zur Fachkräftesicherung, denn die Meister von heute sind die Ausbilder von morgen und garantieren auch in Zukunft Facharbeit von hoher Qualität“, so Dulig.
„Die Staatsregierung löst damit das dem Handwerk gegebene Versprechen ein“, sagt Jörg Dittrich, Präsident des Sächsischen Handwerkstags, der Handwerkskammer Dresden – und seit Jahresbeginn auch des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Allerdings sei das Studium für Studenten kostenfrei, für Meister nicht. „Unser Ziel ist die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung“, sagt Deutschlands Oberhandwerker.
Sachsen hat die höchste Handwerksdichte bundesweit: 36.500 Betriebe, praktisch jedes 4. Unternehmen, sind dem Sektor zuzuordnen, in welchem über 285.000 Menschen arbeiten. Der Freistaat honorierte eine erfolgreiche Meisterausbildung seit 2016 mit 1.000 Euro. Andere Bundesländer zahlen deutlich mehr, Niedersachsen beispielsweise 4.000 Euro. Die Verdopplung des Bonus´ in Sachsen gilt rückwirkend zum 1. Januar und ist im Doppelhaushalt 2023/24 eingepreist. Profitieren können Meister im Handwerk, der Industrie und Fachmeister, die in Sachsen ihren Hauptwohnsitz oder Beschäftigungsort haben.