Ruppendorf. Ruppendorf hofft, Sachsens schönstes Dorf zu werden. Einen Beitrag dazu will auch die Agrargesellschaft Ruppendorf leisten, die hier die Felder bewirtschaftet. Beim Besuch der Jury des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ stellte sich Vorstandschef Johannes Putz mit seinem Betrieb vor. „Ich bin mit Leib und Seele Landwirt“, sagte der 40-Jährige.
Er stammt aus Niederbayern, wohnt mit seiner Frau und den zwei Kindern in Schmiedeberg und wohnt gern im Osterzgebirge. „Ich fühle mich hier unheimlich wohl.“
Ich bin mit Leib und Seele Landwirt. – Johannes Putz, Vorstandschef Agrargesellschaft Ruppendorf
Der Betrieb, den Putz seit einem Jahr leitet, bewirtschaftet mit 146 Mitarbeitern rund 6600 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Unter anderem werden Raps, Hafer, Winter- und Sommergerste, Winterweizen und Kleegras angebaut. Doch der Betrieb ist auch in anderen Bereichen aktiv.
„Wir machen alles, was mit Landwirtschaft zu tun hat.“ Es gibt kein Ressort, um das sich die Ruppendorfer nicht kümmern. Der Betrieb hält Kühe, Mutterkühe und Schweine, unterhält Biogasanlagen, betreibt Ackerbau und Ökolandbau und produziert an einem Standort Milch.
Betrieb ist großer Stromerzeuger
Außerdem hat der Betrieb auf 6,5 Hektar Dachflächen Photovoltaikanlagen installieren lassen. „Damit könnte man – übers Jahr gesehen – Höckendorf, Ruppendorf und Klingenberg und eventuell noch mehr Orte mit Strom versorgen“, schätzt Putz. „Allerdings nur theoretisch über die Mittagszeit und nicht, wenn die Leute zu Hause sind.“ Er hofft, dass Strom demnächst besser gespeichert werden kann.
„In den letzten Jahren haben wir Wert darauf gelegt, das Ganze regionaler zu gestalten.“ Die ökologische Landwirtschaft habe ihren Stellenwert in der Gesellschaft. „Das sollte man auch bedienen“, so Putz. Dennoch sei auch die konventionelle Landwirtschaft wichtig, da sie wesentlich mehr erzeuge.
Zusammenarbeit mit der Radeberger Gruppe
Seit drei Jahren arbeiten die Ruppendorfer mit der Radeberger Gruppe zusammen, die unter anderem die Marken Radeberger, Freiberger und Berliner Kindl braut. Die Ruppendorfer liefern Malz zu. Dieses für die Bierherstellung wichtige Getreideprodukt wird aus Gerste gewonnen. Die Ruppendorfer bauen diese auf über 660 Hektar an. „Mit 1500 Tonnen im Jahr sind wir der größte Lieferant.“
In den letzten fünf Jahren ist es dem Betrieb laut Putz gelungen, die Firma auf allen Hierarchiestufen zu „durchjüngen“. Großen Wert wird auch auf die Ausbildung gelegt. Gegenwärtig beschäftigt der Betrieb neun Lehrlinge.
SZ