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Mit Low Code zur schnellen IT-Lösung

Die IT-Branche leidet besonders unter dem Fachkräftemangel. Ein Verein zeigt, wie Unternehmen ihre Arbeitsprozesse trotzdem weiterentwickeln – und sogar vereinfachen – können.

Lesedauer: 2 Minuten

Im Arbeitsalltag führen Low-Code- und No-Code-Ansätze dazu, dass mehr Menschen, die nicht IT-Spezialisten sein müssen, Spezial-Anwendungen erstellen und Prozess-Abläufe modellieren können. Foto: Adobestock

Die IT-Branche leidet besonders unter dem Fachkräftemangel. Ein Verein zeigt, wie Unternehmen ihre Arbeitsprozesse trotzdem weiterentwickeln – und sogar vereinfachen – können.

Software einfacher und flexibler entwickeln – und das trotz zunehmend fehlender Fachkräfte in der IT-Branche. Wie soll das funktionieren? Eine Antwort darauf will das Low-Code Manifest geben. Herausgegeben von der Low-Code Association, einem Verband im deutschsprachigen Raum aktiver Low-Code-Plattformanbieter und –dienstleister, zeigt das Konzept, wie Unternehmen selbst aktiver an und mit IT-gestützten Prozessen arbeiten können.  „Wir haben das Manifest vor allem deshalb erstellt, weil wir glauben, dass die Bekanntheit von Low-Code- und No-Code-Technologien noch deutlich steigerungsfähig ist“, so Stefan Ehrlich, Vorstand SQL Projekt AG, Mitunterzeichner des Manifests und Mitgliedsunternehmen bei der Low-Code Association. Man erhoffe sich einen breiteren Diskurs über den Einsatz dieser Technologien zur Schaffung eines größeren Nutzens von IT für die Kunden.

Aber was sind Low- oder auch No-Code-Ansätze eigentlich? Wie der Name schon sagt, ermöglichen sie es, auch ohne hochspezialisiertes IT-Wissen, IT-basierte Prozesse entwickeln und modellieren zu können. Somit steige die Durchdringung der Arbeitsprozesse mit IT-Unterstützung deutlich, so Stefan Ehrlich. Für die IT-Branche verschiebe sich das Wertschöpfungsmodell „noch mehr hin zu Schaffung und Nachnutzung einzelner Lösungsbausteine“, wobei die Nachnutzung zunehmend direkt durch die Kunden erfolgt.

Kürzere Entwicklungszyklen
Da Low-Code- und No-Code-Prozesse deutlich kürzere Entwicklungszyklen ermöglichen, können Anwendungen passgenauer gestaltet werden. Unternehmen können damit schneller auf Veränderungen reagieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Die acht deutschen Gründungsunternehmen der Low-Code Association  – Scopeland Technology, Necara, DResearch Digital Media Systems, Allisa, DMK E-Business, JobRouter, Simplifier und SQL Projekt – haben ausgehend von diesem Ansatz gemeinsam mit dem Low-Code Experten Jan Gottschick von Fraunhofer Fokus insgesamt 14 Thesen zum Umgang mit Low-Code-Technologien entwickelt und im Rahmen ihres Manifestes zusammengefasst.

Neues Berufsbild im Blick
Das Manifest greift technische Kernaspekte, Zielsetzungen, aber auch die Entwicklung eines neuen Berufsbildes des Low-Code-Developers auf.  Low-Code, so die Überzeugung der Manifest-Autoren, kann die Konzeption, Entwicklung und langfristige Pflege von Software revolutionieren. „Low-Code- und No-Code-Ansätze basieren quasi auf vorgefertigten Software-Bausteinen. Diese können im Projekt durch die Kunden selbst oder durch Dienstleister konfiguriert und zu kompletten Anwendungen zusammengesetzt werden“, erklärt Stefan Ehrlich. Damit das durch möglichst viele Menschen ohne IT-Ausbildung geschehen könne, seien keine Programmiersprachen, sondern visuelle Konzepte im Einsatz.

Noch sind die einzelnen Low-Code- oder No-Code-Lösungen nicht für alle Problemstellungen geeignet. Manche ermöglichen die Realisierung spezialisierter ERP-Systeme, manche den Aufbau komplexer Web-Auftritte – andere wiederum die Automatisierung ganzer Geschäftsprozessen unter Nutzung bereits vorhandener IT-Anwendungen. „Wenn man jedoch einzelne Lösungsbausteine entwickelt, die zu immer neuen Anwendungen zusammengesetzt werden können, sinkt der Aufwand für die Erstellung dieser Anwendungen in Summe betrachtet“, sind sich die Autoren sicher. „Übernehmen die Kunden dabei noch einen Teil der Anwendungserstellung selbst, lindert das den Fachkräftemangel, senkt die Entwicklungs- und Wartungskosten sowie die Entwicklungsdauer“, erläutert Ehrlich. (an)

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