Von Sven Heitkamp
Leipzig. Die ostdeutschen Bundesländer wollen künftiger enger zusammenarbeiten, um mehr Fach- und Arbeitskräfte für die Regionen zu gewinnen. Das vereinbarten am Mittwoch die Arbeitsminister der Ostländer bei einem Treffen in Leipzig.
So sei unter anderem beschlossen worden, sich bei der Gewinnung internationaler Arbeitskräfte besser abzustimmen, länderübergreifende Veranstaltungen und Rekrutierungsprojekte im Ausland wie bei internationalen Jobmessen zu organisieren, sagte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) nach dem Gespräch mit Vertretern von Wirtschaft, Gewerkschaften und Kammern.
Verabschiedet wurde ein neunseitiges Papier, das fünf Vereinbarungen vorsieht. Dazu zählt vor allem die leichtere Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt. Dafür wollen die Flächenländer auch die interkulturelle Öffnung in den Verwaltungen vorantreiben.
Die Verwaltungen müssten mit gutem Beispiel vorangehen und den Anteil internationaler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Landes- und Kommunalverwaltungen erhöhen. Daneben wollen die Ostländer die Regelungen für Quereinsteiger in die Pflege- und Gesundheitsberufe vereinheitlichen und vereinfachen, sagte Sachsen-Anhalts Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Wichtiges Ziel sei es außerdem, mehr jungen Menschen ohne Schulabschluss Zugänge zu Bildungsangeboten und Wege in die Arbeitsmärkte zu öffnen, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Carsten Schneider. „Wir dürfen nicht das Potenzial inländischer Fachkräfte vergessen.“
Eine regelmäßige Konferenz der Arbeitsminister zur Fachkräftegewinnung und zur Attraktivität Ostdeutschlands war im Februar bei einem Treffen der Ministerpräsidenten Ost beschlossen worden. „Im Gegensatz zu früher, als Ostdeutschland oft als Niedriglohnstandort beworben wurde, wollen wir attraktive Arbeitsbedingungen schaffen“, betonte Dulig.