Leipzig. Bei Edeka könnten Kunden vor leeren Kaffee-Regalen stehen. Zumindest einige bekannte Kaffee-Produkte sind Mangelware oder gar nicht im Angebot. Ähnlich verhält es sich in Filialen von Aldi-Nord.
Hintergrund ist ein Streit um Konditionen mit dem niederländischen Kaffeehersteller Jacobs Douwe Egberts Peet’s (JDE Peet’s). Weil der Rohstoffpreis für Kaffeebohnen erneut stark gestiegen ist, will der börsennotierte Kaffee- und Teehersteller mit Sitz in Amsterdam mehr Geld für seine Produkte der Marken Jacobs, Senseo und Tassimo. Doch da spielen die Handelsriesen nicht mit, wie zuerst die „Lebensmittelzeitung“ berichtete.
Die hohen Preisforderungen sind für uns nicht nachzuvollziehen. – Edeka-Sprecherin
Das führt auch zu Engpässen in Filialen in Sachsen. „Die hohen Preisforderungen sind für uns nicht nachzuvollziehen“, sagte eine Sprecherin von Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen auf Nachfrage dieser Zeitung. Zugleich bestätigte sie, dass man Produkte von Jacobs, Senseo und Tassimo derzeit nicht anbiete.
Bei Aldi-Nord heißt es: „Ab und zu kann es vorkommen, dass Artikel in einzelnen Märkten kurzzeitig vergriffen sind.“ Zu Vertragsbeziehungen wolle man sich nicht äußern. Da bitte man um Verständnis.
Schwache Ernten und gestiegene Nachfrage
Bei JDE Peet’s macht man auf die gestiegenen Kosten für Kaffeebohnen aufmerksam. Im vergangenen Jahr hat sich der Preis für Arabica Kaffee an der Rohwarenbörse ICE in New York um rund 70 Prozent erhöht. In den ersten Wochen dieses Jahres ist er erneut deutlich gestiegen. Ähnlich verhält es sich auch mit Kakaobohnen, was auf schwache Ernten und gestiegene Nachfrage zurückzuführen sei.
Wie lange die Produkte nicht im Angebot sind beziehungsweise von JDE Peet’s nicht geliefert werden, ist unklar. Man befinde sich mit dem Großhersteller weiter in Verhandlungen, so die Edeka-Sprecherin.
Edeka verfolge den Anspruch, den Kunden „ein attraktives Sortiment zu fairen Preisen zu unterbreiten“, heißt es weiter.
Bereits Ende vergangenen Jahres lieferten sich Edeka und JDE einen erbitterten Preiskampf um Kaffee-Produkte, der ebenfalls zu einem Lieferstopp geführt hatte. Nicht die erste Eskalation. 2022 und 2023 weigerte sich Edeka, den Preisforderungen gleich mehrerer Hersteller nachzukommen. Die geforderten Preise könne man den Kunden nicht zumuten, so Edeka-Chef Markus Mosa. Dabei ging es um Getränke, Kosmetikartikel und Süßigkeiten.