Meißen. „Von außen eher unscheinbar, aber von innen ein Juwel“ – das liest Antje Burkhardt nicht zum ersten Mal. Solche Gästebewertungen sind doch die größten Komplimente, findet die 46-Jährige. Seit zwei Jahren leitet sie gemeinsam mit ihrem Mann die Pension Burkhardt in der Meißner Altstadt – und darf sich in diesem Sommer über eine ganz besondere Auszeichnung freuen: Ihre Pension wurde vom Landestourismusverband Sachsen zum „Gästeliebling im Elbland“ gekürt.
„Ich dachte im ersten Moment, das sei Spam“, erinnert sich Burkhardt an die E-Mail Anfang Juli. „Aber als sich die Situation geklärt hat, haben wir uns natürlich sehr gefreut. Und wir sind richtig stolz.“
Kein Wunder – ausgezeichnet werden in ganz Sachsen nur drei Unterkünfte pro Region – in den Kategorien Hotel, Pension und Ferienwohnung. Und zwar nicht nur wegen schöner Bilder oder klangvoller Namen, sondern auf Grundlage tausender Onlinebewertungen. Bewertet werden dabei neben der Kundenzufriedenheit unter anderem auch Serviceorientierung, der Umgang mit Rückmeldungen und der Gesamteindruck.
Von der medizinischen Fachangestellten zur Gastgeberin
Gut möglich, dass sich auch ehemalige Patienten unter den Bewertern befinden. Denn bevor Burkhardt in den Familienbetrieb einstieg, war sie viele Jahre als medizinische Fachangestellte tätig. Ein ganz krasser Wechsel sei das aber gar nicht, findet sie. „Ich arbeite ja immer noch mit Menschen – nur habe ich die Patienten gegen Gäste getauscht.“
Die Pension gibt es schon seit über 30 Jahren, betrieben wird sie von Burkhardts Ehemann Uwe. Gemeinsam mit seiner Frau nahm das Haus in der Neugasse 29 seinen heutigen Charakter an – modern, glamourös und vor allem mit viel Gefühl für Details. Dabei hat Burkhardt eine ganz einfache Regel: „Wir kaufen nur Dinge für die Pension, die wir auch selber schön finden.“
Im Frühstücksraum dominiert schwarze Eleganz – dunkle Polstermöbel, silberne Wohnaccessoires und eine kleine Bar aus Holz. Mitten im Raum steht ein schwarzer Flügel – ein Erbstück. „Manche Gäste wollten Deko-Stücke sogar schon abkaufen.“
Regionale Produkte und hausgemacht Speisen
In den Gästezimmern setzt sich das schwarz-graue Farbkonzept fort. Die Wände sind mit teils metallic-glänzenden Tapeten verziert, auf den Betten liegen Kissen mit Pailletten. Immer wieder hängen Schwarz-Weiß-Porträts von Marilyn Monroe, Audrey Hepburn und anderen Stars an den Wänden. „Ich mag diesen modernen Bar-Stil sehr und fühle mich jeden Tag wie zu Hause“, sagt Burkhardt.
In der Pension reicht das Angebot von der einfachen Übernachtung bis hin zur Ferienwohnung mit Sauna. Zur Auswahl stehen vier Einzelzimmer, acht Doppelzimmer, vier Deluxe-Doppelzimmer mit Platz für bis zu vier Personen, drei Apartments und zwei Ferienwohnungen mit bis zu 100 Quadratmetern.

Quelle: huebschmann_cl
Die Zimmerpreise starten bei 55 Euro pro Nacht, das Frühstück kann für 15 Euro hinzugebucht werden. Apartments sind ab 100 Euro zu haben, Preise für Ferienwohnungen gibt es auf Anfrage. Auf Wunsch erwartet die Gäste morgens ein frisch zubereitetes Buffet mit hausgemachten Spezialitäten und regionalen Produkten – darunter Meißner Honig, Öle aus der Ölmühle Moog oder selbst eingekochte Marmelade.
„Ich mache auch meinen eigenen Wildpfirsichlikör. Dieser Hauch von selbstgemacht ist etwas, das Gäste zu schätzen wissen“, sagt die Gastgeberin. Ein Besucher brachte es so auf den Punkt: „Kaum ein Wunsch blieb unerfüllt. Besonders positiv möchten wir das Frühstück hervorheben. Die kleinen Marmeladen, welche die Inhaberin selbst zubereitet, sind einfach nur toll.“
Auch ein Papagei namens Hummel ist erlaubt
Bis zu 49 Gäste können derzeit gleichzeitig in der Pension übernachten, nach Fertigstellung eines zweiten Hauses sollen es bald bis zu 71 sein. Der Kontakt zu den Übernachtungsgästen bleibt dabei familiär. Manche schicken später Postkarten aus dem Urlaub, andere lassen beim Frühstück den Flügel erklingen.
Wir sind hier wie eine kleine Familie – und vielleicht merken das die Leute ja auch. – Antje Burkhardt, Pension Burkhardt
Dass das Haustier zur Familie gehört, ist für die Betreiberin selbstverständlich. Hunde sind in der Pension willkommen, auch wenn sie nicht unbedingt mit in den Frühstücksraum dürfen. „Letztens hatten wir eine Anfrage, ob jemand seinen Papagei Hummel mitbringen kann“, erzählt Burkhardt. „Da konnten wir nicht Nein sagen.“

Quelle: huebschmann_cl
Die Lage könnte dabei kaum besser sein: Nur wenige Minuten trennen die Pension Burkhardt von der S-Bahn-Station Meißen-Altstadt und der berühmten Meißner Porzellanmanufaktur. Auch die historische Albrechtsburg und der Dom lassen sich bequem zu Fuß erreichen. Die Anbindung an den Nahverkehr ist ideal, selbst der Flughafen Dresden liegt mit nur 25 Kilometern in Reichweite.
Drei eigene Parkplätze und eine Gemeinschaftsterrasse runden das Angebot ab. „Ohne unser Team wäre das alles nicht möglich“, betont Antje Burkhardt. „Wir sind hier wie eine kleine Familie – und vielleicht merken das die Leute ja auch.“
SZ