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Vonovia stoppt alle Bauprojekte in Dresden

Lesedauer: 2 Minuten

Mit rund 38.500 Wohnungen ist Vonovia der größte Vermieter in Dresden. Das Unternehmen will in diesem Jahr keine Neubau-Projekte realisieren. Wann wird wieder gebaut?

Dresden. Deutschlands größter Vermieter Vonovia tritt beim Neubau von Wohnungen konsequenter auf die Bremse als bislang angekündigt. Das berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) in ihrer Dienstagsausgabe.

„Wir werden in diesem Jahr keinen Beginn von Neubau-Projekten haben. Die Inflation und die Zinsen sind enorm gestiegen und davor können wir nicht die Augen verschließen“, sagte Vonovia-Vorstand Daniel Riedl im Interview mit der Zeitung. Davon betroffen seien vor allem Planungen in Berlin und Dresden.

„Bei Objekten, die wir früher für zwölf Euro Kaltmiete pro Quadratmeter anbieten konnten, müssten wir jetzt eher Richtung 20 Euro gehen, um unsere Kosten von 5000 Euro pro Quadratmeter hereinzuholen“, sagt der Vonovia-Vorstand. Diese Mieten seien in weiten Teilen Deutschlands „völlig unrealistisch“. Um den bundesweiten Bedarf von 700.000 Wohnungen zu decken, seien auch Mieten von acht oder neun Euro erforderlich.

„Wir hätten in diesem Jahr schon eine signifikante Zahl von Baustarts zum Beispiel in Berlin oder Dresden gehabt und haben sie nach hinten verschoben – so wie es die meisten Bauträger aktuell tun“, so Riedl weiter. „Wir brauchen stabile Rahmenbedingungen.“

Noch rund 38.500 Vonovia-Wohnungen in Dresden

Der Vorstand betont, dass Vonovia nicht auf Dauer aus dem Neubaugeschäft aussteigen wolle. „Wir starten zwar in diesem Jahr keinen Neubau. Wir haben aber die Entwicklungsarbeiten nicht eingestellt und streben bei unseren Projekten an, dass wir Baugenehmigungen einholen und letztendlich startbereit sind, wenn die Rahmenbedingungen wieder passen.“

Vonovia ist mit rund 38.500 Wohnungen der größte Vermieter in Dresden. Der Bochumer Immobilien-Riese will sich in der Stadt allerdings von rund 6.000 Wohnungen trennen. Die Stadt Dresden hat mit ihrer vor allem auf Sozialwohnungen ausgerichteten Tochter Wohnen in Dresden (WID) großes Interesse, einen Teil davon zu kaufen. Damit würden zugleich Wohnungen, die 2006 mit dem Woba-Verkauf privatisiert wurden, wieder städtisch.

Die Verhandlungen zwischen der Stadt und Vonovia laufen noch. Dresden hat bereits konkrete Wohnungen beziehungsweise Häuser und Wohnblöcke benannt, die die Stadt und die WID gerne erwerben möchten. Welche das sind, wird bis Abschluss der Verhandlungen nicht verraten. (SZ/mos)

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