Neukirchen/Döbeln. Gut ein Jahr nach der Eröffnung seines Insolvenzverfahrens beginnt für den erzgebirgischen Rollo- und Markisenhersteller Solan ein neues Kapitel in seiner fast 80-jährigen Firmengeschichte. In Eigenverwaltung sei der Betrieb saniert worden, teilte der Döbelner Restrukturierungsexperte und Wirtschaftsjurist Stefan Ettelt mit.
Zwei betriebsbekannte Manager hätten das Unternehmen mit 55 Beschäftigten erworben: die Privatinvestoren Patrick Haubold und seine Mutter Constanze Kühne. Der Eigentumsübergang sei bereits zu Beginn dieses Jahres erfolgt.
Die Sachsen sind familiär mit dem Betrieb verbunden
Die Erwerber seien „mit dem Betrieb familiär fest verbunden“, schrieb der Anwalt. Ihnen liege „sehr viel an dessen Neuaufstellung und langfristigem Erhalt“. Mit dieser Lösung blieben alle Arbeitsplätze im erzgebirgischen Neukirchen erhalten. Patrick Haubold fungiere als geschäftsführender Gesellschafter der neuen Solan Sonnenschutz GmbH. Die bereits seit 1981 in dem Betrieb arbeitende Constanze Kühne verantworte weiterhin Vertrieb und Marketing. Ihr Mann hatte den ehemaligen VEB gemeinsam mit anderen Gesellschaftern nach der Wende übernommen und bis 2019 die Geschäfte geführt.
Solan war nach einem Auftrags- und Umsatzeinbruch in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Großkunden hatten dringend nötige Preisanpassungen teilweise verweigert und Lieferantenverträge gekündigt. Auch beim Fachhandel gelang es der Geschäftsführung nicht, die gestiegenen Produktionskosten entsprechend durchzusetzen. Im Geschäftsjahr 2023 entstand so ein Verlust von fast 670.000 Euro. Der Insolvenzantrag erfolgte im Februar 2024. Im Mai begann das Verfahren in Eigenverwaltung.
Solan stellt auf einer Produktionsfläche von 4000 Quadratmetern Plissees, Rollos, Jalousien, Insektenschutz, Rollläden, Markisen und Sonnenschirme für den Innen- und Außenbereich her.
SZ