Neukirch/Lausitz. Es ist eine schlechte Nachricht für viele Trumpf-Beschäftigte: Das Maschinenbauunternehmen will weltweit 1000 Stellen streichen. Rund 430 Jobs von 6200 sollen am Stammsitz abgebaut werden. Dazu gehören die Trumpf-Standorte in Ditzingen, Gerlingen, Leonberg-Höfingen und Hettingen. Doch auch das Werk in Neukirch ist von den Stellenstreichungen betroffen. Allerdings nicht sofort, wie Unternehmenssprecher Rainer Berghausen auf Anfrage von Sächsische.de mitteilt, da der Lausitzer Standort organisatorisch nicht zum Stammsitz in Ditzingen gehöre.
„Wir haben auch in dieser seit längerem andauernden, globalen Konjunkturkrise versucht, mit allen Mitteln gegenzusteuern, die uns Betriebsvereinbarungen und auch Tarifverträge ermöglichen. Dazu zählen insbesondere die flexiblen Arbeitszeitkonten“, sagt er. Leider sei das nicht mehr ausreichend, um die Konjunkturkrise erfolgreich bewältigen zu können. „In welchem Umfang und in welchem Zeitraum Neukirch davon betroffen sein wird, ist derzeit Gegenstand von internen Gesprächen“, erklärt Berghausen. Die anhaltende Konjunkturschwäche bringe auch Trumpf nun dazu, Stellen abzubauen.
Rund 500 Mitarbeiter arbeiten bei Trumpf in Neukirch
Ende Juni 2024 waren im Werk in Neukirch 500 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 23 Auszubildende. Weltweit beschäftigte das Familienunternehmen rund 19.000 Menschen, davon gut 9500 in Deutschland. Das Werk auf der Leibingerstraße in Neukirch hatte sich seit mehreren Jahren innerhalb der Firmengruppe Trumpf auf die Automatisierung und die Entwicklung von Sonderlösungen spezialisiert.
Sven Künkels verantwortet seit Anfang 2023 als Geschäftsführer die Trumpf Sachsen GmbH, in dem Jahr feierte das Unternehmen sein 100. Gründungsjubiläum. Rund 180 Millionen Euro Umsatz hatte das Unternehmen im Jubiläumsjahr allein am Standort Neukirch erwirtschaftet.
2024 besuchte Nicola Leibinger-Kammüller, die Vorsitzende des Vorstandes des Maschinenbauunternehmens den 1992 erworbenen Standort in Neukirch und zeigte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die neuen Innovationen aus dem Hause Trumpf. Damals ging es auch um Pläne, die Logistik am Standort zu verbessern. Dazu gehörte auch eine Erschließungsstraße, die Anwohner vom Lkw-Verkehr im Zwei-Stunden-Takt entlasten soll. Genau gegenüber des Trumpf-Werkes sind auf dem Areal einer inzwischen abgerissenen Kofferfabrik neue Gewerbeflächen geplant.
SZ