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Neuer Gewerbepark für Ottendorf-Okrilla geplant

In Ottendorf-Okrilla sind bereits viele Logistiker beheimatet. Nun entsteht an der Egger Straße auf einer Fläche von drei Hektar ein Gewerbepark, in dem produzierende Unternehmen angesiedelt werden sollen. Was das mit ESMC zu tun hat.

Lesedauer: 3 Minuten

Verena Belzer

Ottendorf-Okrilla. Neue Entwicklungen in Ottendorf-Okrilla: Die Großgemeinde vermeldet eine weitere Ansiedlung auf ihrem Gebiet. Das Unternehmen CTP, eigenen Angaben zufolge Europas größter börsennotierter Eigentümer, Entwickler und Bestandshalter von Logistik- und Industrieimmobilien, startet die Entwicklung des sogenannten „CTPark Dresden Nord“ in Ottendorf-Okrilla.

Inhalt

Wie groß wird der neue Gewerbepark?

An der Egger Straße soll hierfür ein großer Gewerbepark im Umfang von rund 31.300 Quadratmetern entstehen. Dafür hat das Unternehmen ein rund 78.000 Quadratmeter großes Grundstück erworben, auf dem es vier Gebäude realisieren will. Diese sollen den Angaben zufolge insgesamt knapp 24.000 Quadratmeter Hallen- sowie über 4000 Quadratmeter Bürofläche beinhalten.

Auf der Egger Straße ist am südlichen Ende nahe der Autobahn A4 noch ein großes Grundstück frei – derzeit ist es noch Wiese. Doch das soll sich ändern.

Welche Unternehmen sollen sich ansiedeln?

„Die Flächen sind in 16 flexible Nutzungseinheiten mit einer nutzbaren Deckenhöhe von 8,50 bis 10,50 Meter teilbar und vor allem auf die Bedürfnisse von Unternehmen aus den Bereichen Light Industrial, technologieorientierte Fertigung, Vorproduktion und klassische Zulieferung ausgelegt”, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Damit eigne sich der neue CTPark Dresden-Nord besonders für Nutzer aus den Segmenten verarbeitendes Gewerbe, Fertigung, Vor- und Endmontage sowie produktionsunterstützende Dienstleistung. Nach seiner Fertigstellung verfügt der Park über mindestens 164 Stellplätze.

So soll der neue Gewerbepark an der Egger Straße eines Tages aussehen.
So soll der neue Gewerbepark an der Egger Straße eines Tages aussehen.
Quelle: CTP Deutschland.

Warum hat sich CTP für Ottendorf-Okrilla entschieden?

Die Gründe für das Unternehmen, dessen Deutschland-Sitz sich in Wuppertal befindet, sind naheliegend. „Der CTPark entsteht im verkehrsgünstigen Gewerbegebiet der Gemeinde Ottendorf-Okrilla. Zwei Anschlussstellen an die Autobahn A4 befinden sich in direkter Nähe des Areals, außerdem ist es über eine Busverbindung an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen.“

Und dann nennt die Firma noch einen weiteren Grund, warum das Areal besonders attraktiv ist. „So eignet sich der Park unter anderem besonders für Zuliefererunternehmen der Halbleiterproduktion ESMC in Dresden.“ ESMC steht für European Semiconductor Manufacturing Company: ein Gemeinschaftsunternehmen, das die neue Chipfabrik in Dresden errichtet. Dahinter stecken die taiwanesische Firma TSMC, die deutschen Unternehmen Bosch und Infineon sowie die niederländische Firma NXP.

Die Entwicklung der Fläche mit dem Hauptgewerbe Produktion und Montage stellt eine erfrischende Abwechslung dar. – Rico Pfeiffer, Bürgermeister Ottendorf-Okrilla

Was sagt Bürgermeister Pfeiffer zur Ansiedlung?

Auch im Rathaus freut man sich über die neue Ansiedlung. „CTP bringt frischen Wind auf die Egger Straße. Da in unserem Gewerbegebiet viele Logistikunternehmen ansässig sind, stellt die Entwicklung der Fläche durch CTP mit dem Hauptgewerbe Produktion und Montage eine erfrischende Abwechslung dar“, sagt Bürgermeister Rico Pfeiffer.

„Darüber hinaus begrüßen wir es jederzeit, wenn neue Arbeitsplätze geschaffen werden und sich auch immer wieder internationale Unternehmen für einen Standort in Ottendorf-Okrilla entscheiden.“

Wann ist Baustart?

Das 1998 in Tschechien gegründete Unternehmen nennt auch schon nähere Informationen dazu, wie das Gebiet künftig aussehen soll. Das Dach des Parks soll demnach mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden, außerdem sollen „umfangreiche Grünflächen” erhalten bleiben.

„Mit dem CTPark Dresden Nord realisieren wir flexible Gewerbeflächen, die voraussichtlich schon ab Ende nächsten Jahres bezugsfertig sind. Die Einheiten sind auf individuellen Nutzerwunsch anpassbar“, sagt Timo Hielscher, der bei CTP als Managing Director fungiert. „Darüber hinaus bleiben wir entsprechend unserer Unternehmensphilosophie Eigentümer der Flächen und tragen damit die Verantwortung für die Immobilien und deren Umfeld. Dadurch können sich unsere Nutzer voll auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.“

Derzeit laufen die Vorbereitungen für den Bauantrag. Der Baubeginn findet voraussichtlich im ersten Quartal des kommenden Jahres statt. Angaben zum Investitionsvolumen in Ottendorf macht das Unternehmen nicht – auch nicht dazu, mit wie vielen Arbeitsplätzen es in etwa rechnet. Die Anzahl der Arbeitsplätze hängt wohl stark davon ab, wer sich letztlich in dem neuen Gewerbepark ansiedelt.

Wer profitiert in Ottendorf noch von TSMC?

Dass sich die Ansiedlung des taiwanesischen Chipherstellers TSMC in Dresden auch günstig auf die Region auswirken wird, wird seit Langem erwartet.

Gerade erst hat eine weitere Firma, die auch in Ottendorf-Okrilla ansässig ist, bekannt gegeben, dass sie massiv erweitern wird. Air Liquide, ein französischer Konzern für Industriegase, kündigte vergangene Woche an, 250 Millionen Euro für einen Bau und technische Anlagen in Dresden auszugeben.

Der Gase-Spezialist beliefert nach früheren Angaben auch die Dresdner Mikrochipfabriken von Infineon, Globalfoundries, X-Fab und Bosch. An seinem Logistik-Standort Ottendorf-Okrilla, der erhalten bleiben soll, sind rund 100 Menschen beschäftigt. Die Produktion auf dem neuen Standort soll 2027 beginnen.

SZ

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