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Angesichts wirtschaftlicher Turbulenzen gewinnen Sachwerte wieder an Bedeutung

Angesichts wirtschaftlicher Turbulenzen setzen immer mehr Anleger auf Sachwerte wie Gold, Oldtimer oder Kunst – doch unter dem Radar entwickelt sich ein weiterer Trend: Farbedelsteine als Investment. Seltene Rubine, Saphire und Smaragde bieten nicht nur eine faszinierende Geschichte, sondern auch das Potenzial zur langfristigen Wertsteigerung und Inflationsabsicherung. Wer auf Qualität, Sicherheit und Geduld setzt, kann mit diesen natürlichen Schätzen nicht nur sein Vermögen schützen – sondern es auch stilvoll erhalten.

Lesedauer: 4 Minuten

Mine Edelsteinsuche Bildquelle: Dimitris Vetsikas 1969 via pixabay

Unternehmer sind den Umgang mit Risiken grundsätzlich gewöhnt. Doch bei den privaten Investitionen schätzen viele neben den Chancen auf Rendite auch die Gewissheit einer teilweisen Anlagensicherung. Sachinvestments sind im derzeitigen Marktumfeld deutlich mehr nachgefragt, als gewöhnlich. Bei der Investmentsicherung via Sachwert gibt es eine Menge kreative Denkansätze. Einige nutzen hierfür beispielsweise die Investition in Kunstwerke oder auch wertintensive Oldtimer, um Teile ihres Anlagebudgets lediglich dem möglichen Geldwertverfall zu entziehen. Wer dies auf der Basis klassischer Edelmetalle vorhat, ist schon fast etwas spät dran, doch es gibt auch noch weitere Möglichkeiten, die oft ein Stück weit unter dem Radar laufen, denn zum Beispiel sind klassische Farbedelsteine in dem Kontext bei nur wenigen Sachanlegern auf der Optionsliste!

In Wirtschafts- und Finanzpresse überschlagen sich derzeit die Meldungen über die Entwicklung beim Goldpreis. Das glänzende Edelmetall, das als Barren oder auch beispielsweise in Krügerrand-Münzform so viele Emotionen weckt, eilt von einem Rekord zum nächsten. Treibende Kraft dahinter ist die hohe Nachfrage nach Gold vor allem aus dem Mittleren Osten, aus Indien und anderen Teilen Asiens. Gold ist eine klassische Krisenwährung. In kritischen Zeiten suchen Anleger eher die sogenannten sicheren Häfen,. Um ihr Erspartes ohne, beziehungsweise mit nur geringen Verlusten über den Zeitraum wirtschaftlicher Unsicherheiten zu retten.

Möglichst ohne besondere Überraschungen

Im best case sind private Sachanlage rentabel und zugleich auch sicher. Sachwerte wie Gold spielen hier nachweislich die größte Rolle bei Anlegern. Doch es lohnt sich immer, wenn alle nach links schauen, doch mal zu checken, was auf der rechten Seite noch an Optionen unbemerkt im Schatten bleibt. Bei Sachanlagen ist es das Selbe, wie bei allen anderen Anlagemodellen, man sollte auch hierbei auf eine ausreichende Streuung achten und „nicht alle Eier in einen Korb legen“. Nachdem die Nachfrage nach Gold so extrem angesprungen ist, spürt man, dass sich bei vielen Anlegern der Focus, bezüglich der Suche nach weiteren Anlagesischerungsoptionen, neben Edelmetall, deutlich erweitert hat. Beispielsweise rücken jetzt auch wieder Rohdiamanten und andere Farbedelsteine, in Investmentqualität, ins Spotlight, allen voran die „Big Three“ Saphire, Rubine und Smaragde. Chris Pampel, Experte für Edelstein-Investments in Deutschland und Geschäftsführer des Deutschen Edelstein Kontors, sagt zu diesem Thema: „Die Faszination bei Investment-Farbedelsteinen liegt ganz klar darin, dass sie so besonders und selten sind. Sie sind vor Jahrmillionen entstanden und auch nur dort, wo ganz bestimmte Voraussetzungen vorherrschten. Sie sind quasi ein Geschenk der Natur und begleiten die Menschen schon seit Jahrtausenden. Und wer mal einen Rubin, Saphir oder Smaragd in Investmentqualität in der Hand hält, sich bewusst macht, dass hiervon pro Jahr gerade einmal 15-18 Kilogramm in Investmentqualität gefunden werden, der spürt quasi, wie besonders diese Steine sind. Zum Vergleich, allein für die Schmuckindustrie werden pro Jahr zwischen neun und zehn Tonnen Diamanten abgebaut.“

Bildquelle: © Chris Pampel, Deutsches Edelstein Kontor

Auch Könige und kirchliche Würdenträger schätzten die Qualität der Farbedelsteine

Nach den Angaben von Experten gibt es drei entscheidende Faktoren für das erfolgreiche Investieren in Farbedelsteine: Qualität, Sicherheit und Zeit: „Bei keinem der drei Faktoren sollte man Kompromisse eingehen. Um als Wertanlage geeignet zu sein, müssen die Steine bestimmten Mindestgrößen, beziehungsweise Mindestgewichten entsprechen und ohne künstliche Behandlung Top-Werte bei Farbe, Reinheit und Schliff aufweisen. Schliff und Politur zählen nicht als Behandlung, da ja Material abgetragen wird und der Rest dann der Stein selbst ist.“ Ohne die entsprechenden Dokumente sollte kein Anleger Tausende von Euro für einen Farbedelstein bezahlen, denn mit bloßen Augen können Sie nicht erkennen, ob ein Stein wirklich unbehandelt ist oder nicht. Das können nur Experten der Mineralogie in Prüflaboren mit entsprechend teurem Equipment. Und hier sollte man ausschließlich auf international anerkannte Prüflabore, wie zum Beispiel die Deutsche Stiftung Edelsteinforschung in Idar-Oberstein, das GemResearch Swisslab oder die Schweizer Stiftung Edelsteinforschung, setzen. Darüber hinaus sollte man immer auch auf ein Wertgutachten von beispielsweise einem vereidigten Sachverständigen der IHK bestehen. Denn nur so kann man sichergehen, dass man auch einen angemessenen Preis bezahlt.“

Der dritte Faktor ist die Zeit. Investment-Farbedelsteine sind immer als Teil des langfristigen Vermögens mit einer Haltedauer von mindestens zehn Jahren zu sehen. Pampel dazu: „Und die zehn Jahre sind das Minimum. Vermögende Familien und Adelshäuser nutzen Farbedelsteine schon seit Jahrhunderten, um Vermögen langfristig vor Inflation und über wirtschaftliche und politische Krisen hinweg zu schützen und dieses Vermögen bequem an Dritte oder in die nächste Generation zu übertragen.“

In der Schmuckherstellung seit jeher einer der beliebtesten Schmucksteine, der Smaragd. Bildquelle: thefss via pixabay

Besonders der Smaragd rückt 2025 verstärkt in den Fokus. Der Markt für diesen Farbedelstein hat sich spürbar verändert: Die Einkaufspreise sind enorm gestiegen, und auf Auktionen wurden in 2024 für Smaragde in Top-Qualität höhere Summen gezahlt als zuvor in Wertgutachten ermittelt. Gleichzeitig nimmt das Angebot an neuen Steinen ab. In Sambia, einem der wichtigsten Förderländer, stoßen die natürlichen Vorkommen an ihre Grenzen, was im Klartext bedeutet, dass immer weniger Smaragde in Top-Qualität auf dem Markt landen werden. Das wirkte sich zunächst nur auf die Einkaufspreise aus, aber wir gehen davon aus, dass die Wertsteigerungen auch in den nächsten Monaten im Einzelhandel ankommen werden, wenn Qualität und Herkunftsland des Steins stimmt. Jedoch sollten Investment-Farbedelsteine in erster Linie für den Vermögenschutz / den Inflationsschutz herangezogen werden.“

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