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Anlage für Energie aus grünem Wasserstoff in Zittau in Betrieb genommen

Die 2,7 Millionen Euro teure Anlage erzeugt aus regenerativen Energien Wasserstoff und Wärme. Die Zittauer Stadtwerke werden dadurch zum Energiepionier. Welche Branchen davon profitieren können.

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Markus van Appeldorn

Zittau. Gleich, ob Kohle, Erdöl oder Erdgas – all diese fossilen Energieträger werden irgendwann erschöpft sein. Und dazu sind sie alle problematisch für die CO₂-Bilanz. Aber es gibt einen nicht fossilen Energieträger, der in beinahe unerschöpflicher Menge hergestellt werden kann: sogenannter grüner Wasserstoff. Hierbei wird mit Strom aus Wind- oder Solarkraft Wasserstoff erzeugt. Gewissermaßen als Abfallprodukt fällt dabei auch noch Wärme an. Eine Versuchsanlage zur Nutzung von beidem wurde bei den Zittauer Stadtwerken in Betrieb genommen. Die Hoffnung: die deutsche Wirtschaft zukunftsfest zu machen.

„Wasserstoff wird der entscheidende Baustein sein, um auch die schwer zu dekarbonisierenden Industrien zukunftsfest aufzustellen“, erklärt Professor Mario Ragwitz, Leiter der Zittauer Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geotechnologien (Fraunhofer IEG), bei der Inbetriebnahme. Gemeint seien damit insbesondere die Sparten Chemie, Stahl und Schwerlastverkehr. „Diese brauchen grünen Wasserstoff, und dessen Erzeugung öffnet neue Wertschöpfung am Standort Deutschland“, so Ragwitz.

Abwärme geht ins städtische Netz

Mit der Anlage zeige die Energieregion Lausitz, wie man bewährte Kompetenzen für die Zukunft einsetzt. „Wir freuen uns, mit der Laboranlage zum gelingenden Strukturwandel in der Lausitz beizutragen“, sagt Ragwitz.

Glücklich zeigt sich auch Oberbürgermeister Thomas Zenker: „Das Zittauer Fraunhofer IEG kann bei unseren Stadtwerken und der Hochschule Zittau/Görlitz auf eine gewachsene und äußerst konstruktive Partnerschaft aufbauen.“ Anwendungsnahe Forschung würde Erkenntnisse für die Energiewende ermöglichen, die in die Lausitz und darüber hinaus ausstrahlen, so Zenker.

Die Laboranlage entstand mit einer Investition von 2,7 Millionen Euro auf dem Gelände der Stadtwerke Zittau. Die Abwärme aus dem Forschungsbetrieb des Elektrolyseurs geht über die Wärmepumpe in das städtische Fernwärmenetz.

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