Von Lea Heilmann
Waldheim. Die Waldheimer Firmen SchönerTel und P&W Bau befinden sich seit Anfang Juni in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das teilt die Kanzlei Kulitzscher & Ettelt in einer Pressemitteilung mit.
Die Firma SchönerTel hat sich auf den Glasfaserbau spezialisiert, die P&W Bau GmbH verwaltet und vermietet einen für den Breitbandausbau erforderlichen Maschinenpark. Die P&W-Gruppe, zu der beide Firmen gehören, sei durch den von der öffentlichen Hand massiv vorangetriebenen Kabel- und Breitbandausbau in den vergangenen Jahren sehr stark gewachsen.
Durch die Rezession im Baugewerbe gab es jedoch deutliche Auftragsrückgänge, getätigte Investitionen rechneten sich nicht mehr und belasteten laut der Mitteilung die Liquidität. „Da die Unternehmen ihre fälligen Verbindlichkeiten nicht mehr aus den zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln begleichen konnten, meldete die Geschäftsführung schließlich pflichtgemäß eine Sanierung an“, heißt es weiter.
Löhne sind bis Juli gesichert
Laut Geschäftsführer Andreas Schönberg wurden die Mitarbeiter bereits über die aktuelle Lage informiert. Durch das vorfinanzierte Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit seien die Löhne für die Belegschaft für die Monate Mai, Juni und Juli sicher. Die Schönberg-Gruppe umfasst insgesamt circa 160 Mitarbeiter.
Als Unterstützung hat Simon Leopold, Geschäftsführer der Dresdner ABG Consulting-Partner GmbH und Co. KG, den Posten als Sanierungsgeschäftsführer übernommen. „Unser vorrangiges Ziel ist es jetzt, den Geschäftsbetrieb der Unternehmen zu stabilisieren. Parallel dazu arbeiten wir bereits an einem Sanierungskonzept für den Neustart der Gruppe“, sagte er.
Sowohl er als auch der Generalvollbemächtigte Stefan Ettelt von der Kanzlei Kulitzscher & Ettelt und Dr. Nils Freudenberg, der als vorläufiger Sachwalter eingesetzt ist, äußern sich positiv zur Entwicklung. Das Zulassen der gerichtlichen Sanierung zeuge vom Vertrauen in den operativen Kern und den Geschäftsansatz hinter der Schönberg-Gruppe, so Ettelt. Freudenberg sehe einen klaren Willen zur Lösungsfindung.
„Auch auf Gläubigerseite erwarte ich eine hohe Gesprächsbereitschaft, um einen passenden Sanierungsweg zu gestalten“, sagte er weiter. Der Gläubigerausschuss habe bereits seine Arbeit aufgenommen.