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Ein Messer für alle Fälle

Mit seiner Pirn’schen Giege hat Maik Zenker einen Volltreffer gelandet. Nicht zum ersten Mal.

Lesedauer: 2 Minuten

Pirna. Sie liegt gut in der Hand. Aber Vorsicht: Sie ist verdammt scharf und spitz: die Pirn’sche Giege. Der Name wurde gut gewählt, denn Giege bezeichnet auf Sächsisch ein spitzes Messer. Das wusste schon die Großmutter von Maik Zenker. „Sie hat in der Küche oft gesagt, dann nehmen wir mal die Giege“, erinnert sich der Chef der Messermanufactur Pirna.

Aus seinem Kopf und seinen Händen stammt die Pirn’sche Giege, die in diesem Jahr als Pirnaer Unikat geehrt wurde. Damit ist Maik Zenker Wiederholungstäter. Bereits vor einigen Jahren fertigte er das Pirnaer Stollenmesser, das ebenfalls sofort in die Unikatsfamilie aufgenommen wurde. Den Titel Pirnaer Unikat tragen außergewöhnliche Waren und Produktideen, die einen Bezug zur Stadt oder Region haben, mit viel Handarbeit gefertigt werden – und auf ihre Art einmalig sind.

Sämtliche Anforderungen erfüllt die Pirn’sche Giege. So ist der Holzgriff, der einem Handschmeichler gleichkommt, aus edlem Birnenholz. Da das Pirnaer Stadtwappen einen großen Birnenbaum zeigt, musste Maik Zenker nicht lange bei der Wahl der Holzart für den Griff überlegen. Jede Giege ist handgefertigt, auf der Edelstahl-Klinge ist der Schriftzug „Pirn’sche Giege“eingraviert.

Während das Pirnaer Stollenmesser eher in der Weihnachtszeit seinen Einsatz hat, kann die Giege als universelles Messer das ganze Jahr in der Küche genutzt werden. Es schneidet Fleisch, schabt Gemüse und wiegt Kräuter. Eben ein Messer für alle Fälle und echter Alleskönner.

Die Handarbeit hat ihren Preis. Die Pirn’sche Giege kostet 89 Euro und ist in Zenkers Laden auf der Schuhgasse 1 in Pirnas Altstadt erhältlich. „Für diese hochwertige Qualität ist das Messer noch preiswert, und es hält ein ganzes Leben“, erklärt der Fachmann. Vorausgesetzt, es wird nicht im Geschirrspüler gewaschen. Ein Dutzend Giegen hat er bereits verkauft.

Maik Zenker stammt aus Nentmannsdorf. Schon früh war für ihn klar, dass er nach der Schule ein Handwerk erlernen wollte. „Aber die Ausbildungsplätze zu DDR-Zeiten waren knapp, man musste nehmen, was einem geboten wurde“, erinnert er sich und absolvierte eine Ausbildung zum Instrumentenschleifer. Später setzte er noch seinen Meister drauf. Was er an seinem Beruf so mag? „Ich arbeite kreativ mit verschiedenen Materialien, nämlich Holz, Metall und auch mit Kunststoff.“

In diesem Jahr wurden insgesamt sieben Produkte aus der Region als Pirnaer Unikat geadelt. Die SZ stellt sie in loser Folge vor.

 

Von Mareike Huisinga

Bildquelle: Daniel Schäfer

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