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Elbe Flugzeugwerke in Dresden dürfen nun auch „Tüv“ anbieten

Die Dresdner sind der einzige Umrüstbetrieb, der Fracht- und Passagiermaschinen prüfen darf. Das neue Standbein unterstreicht die Ambitionen, Sachsens erster Weltkonzern zu werden.

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Man sieht Mitarbeiter bei der Umrüstung zu Frachtflugzeugen
Die Umrüstung zu Frachtflugzeugen - hier ein Airbus A330 - ist der größte Wachstumstreiber der Elbe Flugzeugwerke. Nun kommt mit der Prüfung von Fliegern aller Art auf Flugtauglichkeit ein weiteres Standbein hinzu. © dpa

Von Michael Rothe

Dresden. Die Elbe Flugzeugwerke (EFW) erweitern ihr Angebot. Wie das Dresdner Unternehmen mit gut 2.000 Beschäftigten und über 600 Millionen Euro Jahresumsatz mitteilt, erhielt es jetzt die Zulassung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit zur Prüfung auf Verkehrstüchtigkeit – vereinfacht: eine Art Tüv für Flugzeuge.

Das Know-how dafür haben die Sachsen in jahrzehntelanger Erfahrung bei der Umrüstung von Airbus-Passagier- zu Frachtflugzeugen geschärft. Auf dem Gebiet sind sie führend und nach eigenen Angaben mit einem Auftragsbestand von gut 200 Maschinen über die nächsten Jahre ausgelastet.

Die EFW, ein Joint Venture des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus mit ST Engineering in Singapur, sehen sich auf nachhaltigem Wachstumskurs. Nach der Pandemie brummt nicht nur das Geschäft mit Frachtern, auch die Komponentenproduktion.

12.000 Maschinen fliegen mit Bodenpanels aus Sachsen

In Dresden und bei den Töchtern Acosa und CCI Assembly in Kodersdorf bei Görlitz werden Leichtbauteile wie Fußbodenplatten, Seitenverkleidungen, Trennwände, Cockpittüren, Toiletten und Schlafkojen für Crews hergestellt. Über 12.000 Flugzeuge sind mit Bodenpanels von dort unterwegs. Ferner reparieren und warten die EFW neben Airbussen auch den Hubschrauber NH-90 der Bundeswehr.

Wichtigster Wachstumstreiber aber ist die Umrüstung von A320, A321 und A330 für über 40 Kunden weltweit. Das Unternehmen wandelt sich vom Wartungs- und Komponentengeschäft im Auftrag Dritter zum Erstausrüster. Als ein solcher OEM spiele man die gleiche Rolle wie Airbus und Boeing, sagt Chef Jordi Boto. Alle Aufträge, auch an Standorten in China, Singapur und den USA, liefen über Dresdner Konten. Der Spanier mit deutschem Pass ist seit 2022 Geschäftsführer, schielt bereits auf die Umsatzmilliarde und hat kühne Pläne: Er will die Flugzeugwerke zum ersten Weltkonzern mit Sitz in Sachsen machen.

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