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Frauen in Sachsen kommen im Öffentlichen Dienst schlecht voran

Chefetagen und hohe Lohngruppen sind fest in Männerhand.

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Von Nora Miethke

Dresden. Weibliche Beschäftigte sind im Öffentlichen Dienst in Sachsen nach wie vor benachteiligt. Wie der 5. Frauenförderbericht zeigt, sind Frauen in den höchsten Führungspositionen, sowie Laufbahn- und Entgeltgruppen unterrepräsentiert. „Karrierewege für Frauen stehen nicht ausreichend offen“, teilte Gleichstellungsministerin Petra Köpping (SPD) anlässlich der Vorstellung des Berichts im Kabinett mit.

Laut dem noch nicht veröffentlichten Bericht, der auf Daten von Juni 2015 beruht, waren 140 000 der 210 000 Beschäftigten Frauen. Ihr Anteil in Leitungsfunktionen der unteren Ebene lag mit 66,1 Prozent leicht über der Gesamtbeschäftigungsquote. Allerdings waren 85 Prozent der Frauen in Teilzeit beschäftigt, aber nur 15 Prozent der Männer. Das Ergebnis zeige, „wie dringend wir das moderne Gleichstellungsgesetz brauchen“, mit dem diese Ungerechtigkeiten behoben werden sollen, betonte Köpping. Ziel des Gesetzes sei es, Führungspositionen in Teilzeit und Arbeitsreduzierungen für die Pflege von Familienangehörigen zu ermöglichen. Auch sollen Strategien erarbeitet werden, um Männer für die Wahl von familienfreundlichen Beschäftigungsmodellen zu gewinnen. Mit dem Entwurf des Gleichstellungsgesetzes will sich der Koalitionsausschuss kommenden Montag befassen.

Auch in der privaten Wirtschaft gelangen Frauen selten auf die obersten Chefposten. Ihr Anteil in den Aufsichtsräten der 200 größten Unternehmen in Deutschland ist nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung auf 27 Prozent gestiegen. In den Vorständen liegt er allerdings nur bei 9,0 Prozent. 

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