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Freiberger Forscher setzen im Bergbau auf winzige Helfer

Im Labor haben sie es schon erprobt. Nun wollen Wissenschaftler in einer Pilotanlage im Erzgebirge in größerem Umfang testen, Metalle mit Mikroorganismen zu gewinnen. Die EU unterstützt das Vorhaben.

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Man sieht die TU Freiberg.
"Glück auf" steht auf einem Schild der Technischen Universität Bergakademie Freiberg vor dem Karl-Kegel-Bau in Freiberg. © dpa/Jan Woitas

Pöhla/Freiberg. Forscher der Bergakademie Freiberg wollen Kupfer, Indium und Zink mithilfe von Mikroorganismen gewinnen und planen dazu eine Pilotanlage im Erzgebirge. Den Wissenschaftlern geht es darum, solche Rohstoffe aus Armerzen zu gewinnen – Gestein, das nur geringe Konzentrationen dieser Metalle enthält. Dabei lösen Mikroorganismen die Metalle bei geringem Energieeinsatz in einem sogenannten Bioreaktor aus Mineralen, teilte die Technische Universität mit. Anschließend werden die Metalle aus dem Prozesswasser gefiltert.

Im Labor seien diese Prozesse erprobt, nun soll mit EU-Förderung in Pöhla im Erzgebirge eine Pilotanlage entstehen, um das Ganze in größerem Maßstab zu testen, hieß es. Dort plant ein Unternehmen bereits den Abbau von Zinn und weiteren Rohstoffen und will dazu ein Bergwerk errichten.

Das Verfahren ist den Angaben zufolge auch zur Gewinnung von Rohstoffen auf Halden und Altlasten geeignet. Insgesamt sind an dem Forschungsprojekt Xtract 14 Partner aus neun Ländern beteiligt. So soll das Verfahren auch in einem Bergwerk im schwedischen Björkdal erprobt werden, ebenso zum Recycling von Bergbaurückständen im portugiesischen São Domingos und in Lavrion in Griechenland. Die EU unterstützt das Projekt den Angaben zufolge mit 5 Millionen Euro aus einem Forschungsprogramm. (dpa)

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