Die Stadt Glashütte möchte eine afrikanische Kommune in einer Entwicklungspartnerschaft unterstützen. Dafür haben sich die Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig ausgesprochen. Partner wird der in Dippoldiswalde tätige Verein Badilisha Rusinga Island sein. Dieser wurde 2014 gegründet und hat zurzeit 19 Mitglieder, wie dessen Vorsitzende Elisabeth Bruckmann in der Sitzung erläuterte. Der Verein unterstützt bedürftige Menschen auf der kenianischen Insel Rusinga. Diese befindet sich im Victoriasee im Westen des Landes. Hier leben 30 000 Menschen, davon sind 84 Prozent Christen und zwölf Prozent Moslems.
Auf der Insel übernimmt der Verein, der komplett ehrenamtlich arbeitet und sich über Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert, Schulpatenschaften. Er hat auch eine Bibliothek gebaut, damit auch diejenigen Kinder und Jugendlichen einen Zugang zu Bildung erhalten, die keine Schulpatenschaft bekommen haben und deshalb die Schule nicht regelmäßig besuchen können oder diese vorzeitig verlassen müssen. In der Bibliothek stehen inzwischen gut gefüllte Regale mit mehr als Tausend Büchern sowie neun Laptops, die der Verein in Deutschland gespendet bekam. Der Verein bietet auch Vorträge an und unterstützt arme Familien beim Kauf von Ziegen. Diese Tiere sind günstig in der Anschaffung, benötigen weniger Grasland als Rinder und sie vermehren sich schnell. „Daher sind sie für kleine und arme Bauernhöfe im Rahmen der in Kenia praktizierten Mischbewirtschaftung so gut geeignet“, erläuterte die Vereinschefin.
Die Stadt Glashütte möchte über den Verein eine Partnerschaft zur dortigen Kommune aufbauen, sagte Bürgermeister Markus Dreßler (CDU). Dabei baue man auf die Kontakte, die einzelne Vereinsmitglieder bereits seit mehr als zehn Jahren pflegen. Dreßler schlug vor, dass die Stadt den Bau einer Solaranlage auf der Bibliothek unterstützt, um einen Startschuss für die Partnerschaft zu geben. Dafür sollen 10 000 Euro bereitgestellt werden. Des Weiteren soll eine Delegation aus Glashütte nach Kenia reisen, um mit den dortigen Kommunalpolitikern Ziele und Rahmenbedingungen einer Partnerschaft abzustecken. Die Ergebnisse sollen dem Stadtrat im zweiten Halbjahr vorgestellt werden. Der Stadtrat billigte auch diesen Vorschlag einstimmig.
Von Maik Brückner
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