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Gute Aussichten: Leipzig holt beim „Zukunftsindex“ auf – Dresden bleibt top

Lange galt Leipzig unter Wirtschaftsfachleuten als Problemzone, während Dresden schon vorzüglich dastand. Im neuen Experten-Ranking klettert Leipzig aber beispiellos nach oben. Dort behauptet sich auch die Landeshauptstadt.

Lesedauer: 2 Minuten

Friederike Pick

Leipzig. Dresden hat beim Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung in naher Zukunft zwar immer noch deutlich bessere Aussichten als Leipzig. Im Vergleich zur Analyse vor 20 Jahren habe die Messestadt aber enorm zugelegt, heißt es im neuen „Zukunftsindex“ des Beratungsunternehmens Prognos, der am Freitag im Handelsblatt vorgestellt wurde.

Sachsens Landeshauptstadt rangiert darin aktuell auf Platz 38, Leipzig auf 152 der bundesweit mehr als 400 untersuchten Regionen. Generell liegen auf den vorderen Rängen nur westdeutsche Regionen. Auf dem aktuellen Spitzenplatz mit den bundesweit besten Zukunftsaussichten findet sich demnach der Landkreis München, gefolgt von Erlangen und der Stadt München.

Leipzig klettert 182 Plätze nach oben

Im Vergleich zur Analyse vor 20 Jahren habe Leipzig aber enorm zugelegt, satte 182 Plätze gut gemacht, so die Auswertung verschiedenster Wirtschaftsfaktoren wie beispielsweise Bevölkerungsentwicklung, Arbeitsplatzdichte und Kaufkraft. „Leipzig legte eine unter den deutschen Metropolen beispiellose Aufholjagd hin“, heißt es dazu im Text.

In einem ebenfalls am Freitag erschienen, speziellen Dossier des Handelsblattes zur langen Konkurrenz der beiden sächsischen Pole Dresden und Leipzig sind die Aussichten für beide positiv – mit unsicherem Ausgang, wer am Ende vorn liegen werde. Den bisherigen Höhepunkt der wirtschaftlichen Entwicklung habe Leipzig allerdings schon 2019 (Platz 104) erreicht, danach wurde die Stadt wieder von anderen Regionen überholt.

Dresden punktet mit Chipindustrie – Leipzig mit modernen Technologien

Der Leipziger Aufschwung gelang vor allem mit der Ansiedlung von Unternehmen wie DHL, BMW und Porsche sowie dem zuletzt starken Bevölkerungszuwachs, heißt es. Während Dresden vor allem mit hohen Investitionen und der schon seit DDR-Zeiten verankerten Halbleiterindustrie punktet, steche Leipzig mit einem besonders starken Zuwachs an jungen Erwachsenen hervor. Außerdem habe die Metropole in Nordsachsen zuletzt auch mit modernen Technologien wie Quantencomputern und Biotechnik gestrahlt.

Bundesweit betrachtet, liegen die ostdeutschen Länder in Sachen Zukunftsfähigkeit insgesamt eindeutig hinter den westdeutschen zurück. Mehr als zwei Drittel der ostdeutschen Kreise sind laut Prognos Regionen mit Zukunftsrisiken. „Die zentralen Probleme in Ostdeutschland sind die demografische Entwicklung und der Mangel an Fachkräften“, so die Verfasser des Zukunfts-Rankings. Auch das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag in Ostdeutschland bis zuletzt unter dem westdeutschen Niveau.

Den letzten Platz im „Zukunftsindex 2025“ belegt demnach der sächsische Landkreis Görlitz. „Die Kaufkraft ist gering, die Arbeitslosenquote hoch, es wird wenig gegründet und der Anteil Beschäftigter in Zukunftsbranchen ist gering“, lautete die Erklärung. Auch die schlechte Erreichbarkeit des Landkreises an der polnischen Grenze sei eine Herausforderung.

Wie steht es um die Zukunft in Deutschland?

Das Ranking von Prognos erscheint seit 2004 alle drei Jahre und wird anhand von insgesamt 31 makro- und sozioökonomische Indikatoren erstellt. Die Ergebnisse zeigen, wie zukunftsorientiert die Regionen in Deutschland. Prognos möchte damit eigenen Angaben zufolge bei der Gestaltung der Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung unterstützen und als Entscheidungshilfe bei Investitionen dienen.

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